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29.07.2021 Umfrage: Fast jedes zweite Büro ist nicht für Hybrid-Arbeit ausgestattet

Locatee, der führende SaaS-Anbieter für Workplace Analytics, hat bereits zum zweiten Mal gemeinsam mit YouGov in einer repräsentativen Umfrage ein Stimmungsbild unter Büroangestellten zur Zukunft der Büroarbeit erhoben. Die Ergebnisse zeigen, wie weit die aktuelle Büroausstattung und -nutzung an den Bedürfnissen der Mitarbeiter:innen vorbei geht.

Jeder Dritte möchte wieder dauerhaft zurück in das Büro

Seit Wochen diskutiert Deutschland über die Vor- und Nachteile der Hybrid-Office-Nutzung, einer Mischung aus Homeoffice und dem Arbeiten aus dem klassischen Büro. Laut der Umfrage wollen nur 34 Prozent der Befragten freiwillig und dauerhaft zurück in das Büro. Dem folgen 21 Prozent, die zumindest gerne öfter wieder in das Büro gehen würden. 17 Prozent geben an, nur zurückzukommen - dauerhaft oder öfters - weil ihr Arbeitgeber sie aktiv dazu aufgefordert habe. Zudem freuen sich weitere neun Prozent darüber, dass das Büro noch geschlossen ist, da sie nicht wieder zurückkehren wollen würden. Gänzlich abgelehnt wird das Büro von fünf Prozent.

“Die Zahlen unterstützen unsere eigenen Erkenntnisse, dass die Arbeitnehmer mit unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnissen aus der Pandemie zurückkehren”, erklärt Thomas Kessler, CEO und Mitgründer von Locatee. Das Proptech aus Zürich hilft Unternehmen dabei, genaue Belegungsdaten über ihre Räume und Gebäude zu erhalten. Daraus ergeben sich wichtige Erkenntnisse für eine aktuelle, aber auch zukünftige Nutzung der vorhandenen Büroflächen. “Die Unternehmen müssen nun prüfen, wie ihre Arbeitsmodelle und ihre Büroräume dieser Herausforderung begegnen können.”

“Fast jedes zweite Büro muss an die Bedürfnisse angepasst werden”

Laut der Umfrage eignen sich bisher nur wenige Büros, um ein erfolgreiches Hybrid-Arbeitsmodell einzuführen. Nur 42 Prozent geben an, dass ihre Büros bereits bestens geeignet dafür sind. Bei 45 Prozent der Befragten herrscht der gegenteilige Fall: Fast jede:r vierte Befragte (24 Prozent) gibt an, dass viele Räume ihrer Büros überdacht werden müssten, um mit den hybriden Arbeitsmodellen mithalten zu können und 21 Prozent betrachten ihr Büro sogar komplett als veraltet.

“Fast jedes zweite Büro müsste laut den Angestellten bei einer Einführung von hybrider Arbeitsweise an die neuen Bedürfnisse angepasst werden”, erklärt Kessler weiter. “Viele Unternehmen wissen leider noch nicht, wie sie die Transformation meistern und die regelmäßigen Wechsel zwischen Homeoffice und Präsenzzeit unterstützen sollen. Es gibt schlichtweg keine Erfahrungswerte. Doch nur abzuwarten, ist der falsche Schritt. Es ist elementar, dass Unternehmen ein zukunftsfähiges Büro-Mindset entwickeln und dies auf eine solide Datenbasis stellen.”

Kessler bezieht sich damit auf eine weitere Erkenntnis aus der Umfrage: Auf die Frage, ob ihr Arbeitgeber bereits Schritte ergriffen habe, die Arbeitsqualität zu verbessern, gaben 41 Prozent der Befragten an, dass ihr Arbeitgeber bisher keine Maßnahmen für mehr Bereiche zum sozialen Austausch oder für eine saubere Auslastungsmessung umgesetzt hat. Lediglich Maßnahmen zur Begrenzung der Mitarbeiter (22 Prozent) oder zur Vergrößerung der Abstände zwischen den Arbeitsplätzen (19 Prozent) stachen als Reaktion auf den Lockdown heraus.

“Die maximale Mitarbeiterauslastung zu begrenzen und die Abstände zwischen den Arbeitsplätzen zu vergrößern, könnten für viele Unternehmen leider auch nur temporäre Maßnahmen sein, ohne eine dauerhafte Strategie zu verfolgen”, so Kessler. “Wir sehen, dass nur sechs Prozent der Befragten angeben, dass die Büroauslastung besser gemessen wird. Hier herrscht noch gewaltiges Entwicklungspotenzial. So können Messungen einen großen Unterschied ausmachen: Zum Beispiel eine kurzfristige Abgleichung von sicheren Auslastungsniveaus oder ein langfristiges Monitoring der Anforderungen bei Hybrid-Arbeit wichtige Kennzahlen für Entscheidungen liefern.”

Wünsche nach Hygiene und Ausstattungen fallen unterschiedlich aus
Mit Blick auf die kommenden Wintermonate wurden Büroangestellte auch gefragt, welche Gesundheits- und Hygienemaßnahmen getroffen werden sollten. 42 Prozent sprachen sich für eine Maskenpflicht aus, gefolgt von 41 Prozent, die sich weiterhin eine verstärkte Desinfektion von Arbeitsplätzen und Oberflächen wünschen. 38 Prozent würden zudem am Social Distancing festhalten und Mindestabstände wahren. Knapp 35 Prozent wünschen sich weiterhin flexibel verfügbare Tests. In Bezug auf die Bürogestaltung erwarten 29 Prozent eine Reduktion von Arbeitsplätzen im Büro und weitere 27 Prozent einen Fokus auf virtueller Kommunikation statt physischer Treffen. 23 Prozent gaben zudem an, dass keine Besprechungen mit externen Personen am Arbeitsplatz abgehalten werden sollten. Technische Hilfsmittel, wie Fiebermessgeräte oder Luftfilter (22 Prozent) sowie Angebote zur Mental-Health-Unterstützung (13 Prozent) rangieren am Ende der Liste.

Auf die gezielte Frage, welche technischen Hilfsmittel oder Geräte für wichtig erachtet werden, um Mitarbeiter zu schützen, sprach sich jedoch die Mehrheit von 44 Prozent für Luftfilter-Systeme aus. Fast ein Drittel (29 Prozent) setzen auf den digitalen Impfpass (CovPass) und auf digitale Besprechungsräume (28 Prozent). Der Einsatz der aktuellen Apps scheint sich nicht durchzusetzen: Nur knapp jeder Fünfte (22 Prozent) erachtet die Corona-Warn-App als wichtig sowie nur 16 Prozent das Einchecken mit der luca-App.

Smarte Übersichten über die aktuelle Belegung des Büros liegen bei 20 Prozent, gefolgt von Buchungssystemen, um sich Arbeitsplätze zu reservieren (16 Prozent). Das wohl wenigste Vertrauen haben Büroangestellte derzeit in Fiebermessgeräte.

Zukunft des Büros: Arbeitnehmer zeigen sich gespalten

Erneut fragte Locatee auch, ob die Arbeit im Büro angesichts steigender Impfraten nur noch mit einem Impfnachweis gestattet werden sollte. 53 Prozent der Befragten sprachen sich gegen eine Nachweispflicht aus. Nur 26 Prozent stimmen mit Ja, während sich die übrigen Befragten unsicher zeigten (15 Prozent) oder keine Angabe machten (fünf Prozent).

Auch die Frage nach der Zukunft des Büros wurde erneut gestellt. Während 46 Prozent der Befragten am Büro festhalten, indem es entweder nach der Krise wieder wichtiger werden wird (18 Prozent) oder zumindest wie vorher genutzt wird (28 Prozent), sehen ebenfalls 46 Prozent das Büro im Wandel, indem es entweder Schritt für Schritt durch Homeoffice ersetzt wird (40 Prozent) oder bereits ausgedient hat (6 Prozent).






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