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21.07.2021 Büroimmobilieninvestments in B-Standorten zeigen sich robust

Das Investmentvolumen am Markt für Büroimmobilien außerhalb der Top-7-Standorte zeigt sich robust. Im ersten Halbjahr 2021 wurden knapp 2,4 Milliarden Euro investiert, elf Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Damit fiel der Rückgang, der neben den Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie vor allem auf einer ausgeprägten Angebotsknappheit beruht, geringer aus als in den Top-Standorten (minus 19 Prozent). Insbesondere im weiterhin stark nachgefragten, risikoaversen Segment von Core- und Core-Plus-Immobilien besteht ein expliziter Nachfrageüberhang.

„Der Nachfrageüberhang für Objekte in guten Lagen, die ihre Vermietbarkeit trotz der Coronapandemie unter Beweis gestellt haben, bietet für Verkäufer weiterhin gute Chancen einen Wettbewerb zu kreieren und einen attraktiven Kaufpreis zu erzielen“, sagt Mathias Keller, Co-Head Überregionales Investment, dessen Team seit 2018 von Frankfurt aus bundesweit Bürotransaktionen in deutschen B-Städten und Regionalzentren begleitet. Insgesamt geht der Trend bei den Spitzenrenditen für erstklassige Büroimmobilien an den größeren B-Standorten und Regionalzentren in Richtung der Drei-Prozent-Marke. „Vor allem angetrieben durch die seit März geltende Offenlegungsverordnung bezüglich Nachhaltigkeitskriterien bei Investitionsentscheidungen besteht ein besonders starkes Interesse an energieeffizienten und zertifizierten beziehungsweise zertifizierbaren Gebäuden von dem vor allem Entwickler mit Neubauten profitieren können.“

Der deutsche Immobilieninvestmentmarkt gilt weiterhin als ein sicherer Anlagehafen mit robusten Fundamentaldaten. Büroimmobilien sind die stärkste Anlageklasse am Gesamtmarkt und werden es neben dem Wohnimmobiliensegment weiterhin bleiben. „Bei den B-Standorten und Regionalzentren sorgen die niedrigen Leerstandsraten, ein sehr geringer Anteil spekulativer Fertigstellungen sowie die hohe Standorttreue der Mieter zusätzlich für eine solide Basis und Planungssicherheit“, sagt Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland.

Weitere Details zu den Trends des ersten Halbjahres

Die stärksten Standorte unter den B-Standorten und Regionalzentren, auf die insgesamt die Hälfte des Gesamtvolumens entfiel, waren im Süden Augsburg, Nürnberg, Heidelberg und Mannheim, in Nordrhein-Westfalen Duisburg und Essen, sowie Rostock und Hannover sowie mit Dresden und Leipzig die beiden Bürozentren im Osten.

Stärkste Nettokäufer waren offene Immobilien- und Spezialfonds, die rund 404 Millionen Euro mehr investierten als verkauften, gefolgt von Asset- und Fondsmanagern mit 328 Millionen Euro positivem Saldo. Bei Letzteren spielte der Erwerb des großen Summit-Portfolios durch Tristan Capital eine große Rolle, von dem ein Großteil auf Standorte außerhalb der Top 7 entfiel und diese Anlegergruppe rein dem Ankaufsvolumen nach mit 33 Prozent des Transaktionsvolumens an erste Stelle brachte. An dritter Stelle der Nettokäufer standen Privatinvestoren mit einem um 215 Millionen Euro höherem An- als Verkaufsvolumen. 35 Prozent des Transaktionsvolumens stammten von ausländischen Investoren, wobei auch dieses Ergebnis im Wesentlichen durch den Portfoliokauf durch Tristan Capital beeinflusst wurde. Die großen Einzeltransaktionen wurden durchweg von deutschen Investoren getätigt, die ihren Heimvorteil im Hinblick auf die Marktexpertise nutzen.

Der Portfolioanteil am Transaktionsvolumen lag mit rund 25 Prozent zwar unter dem Vorjahreshalbjahr (37 Prozent), aber deutlich höher als am gesamtdeutschen Büroinvestmentmarkt und in den Top-7-Standorten (17 Prozent beziehungsweise 19 Prozent). Großvolumige Einzeltransaktionen – exklusive Mischnutzungen wie das Urban Soul in Bonn – waren rar. Insgesamt wurden in den vergangenen sechs Monaten neun Transaktionen oberhalb der 50-Millionen-Euro-Marke registriert.

Prognose für das Gesamtjahr

„Angesichts der sich abzeichnenden Abschlüsse und der auf dem Markt befindlichen Produkte ist im Gesamtjahr für die B-Städten und Regionalzentren ein Transaktionsvolumen deutlich über fünf Milliarden Euro zu erwarten“, sagt Thorge Albat, Co-Head Überregionales Investment. „Die hohe und weiter steigende Impfquote ermöglicht zunehmend die Rückkehr zur Normalität und die Rückkehr der Nutzer in die Büros. Die daraus resultierende Planungssicherheit sollte vertrauensbildend für Investoren und Finanzierer wirken und das value-added und opportunistische Segment wieder stärker beleben“, ergänzt Keller.






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