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08.07.2021 Offene Immofonds: Investitionen steigen, Wohnen und Logistik im Fokus

Offene Immobilienfonds sind gut durch das Corona-Jahr 2020 gekommen. Diese Aussage bezieht sich nicht nur auf Mittelzuflüsse und vergleichsweise stabile Renditen, sondern auch auf das Investitionsvolumen. Logistikobjekte gewinnen massiv an Bedeutung.

Die 15 von Scope im Juni bewerteten offenen Immobilienfonds haben 2020 für rund 8,3 Mrd. Euro Immobilien angekauft. Damit liegt der Umfang der Immobilienankäufe im Corona-Jahr 2020 sogar leicht über den rund acht Mrd. Euro des Vorjahres.
Der aktivste Käufer im Jahr 2020 war der hausInvest aus dem Hause Commerz Real. Auf ihn entfallen mit mehr als 1,8 Mrd. Euro bereits 22% des gesamten Investitionsvolumens. Dahinter folgen mit Anteilen von 13% bzw. 10% der grundbesitz europa und der UniImmo: Europa.

Die 15 Fonds haben insgesamt in 17 verschiedenen Ländern Objekte erworben. Ganz oben auf der Liste der beliebtesten Länder stand wie gewohnt Deutschland. Mit rund 3,0 Mrd. Euro flossen mehr als ein Drittel des gesamten Investitionsvolumens in deutsche Objekte. Die Niederlande (10%) und Großbritannien (8%) folgen auf den Plätzen zwei und drei.

Büroimmobilien bleiben bei den Ankäufen die mit Abstand wichtigste Nutzungsart. Ihr Anteil war 2020 mit 52% weiterhin hoch, lag allerdings unter dem Vorjahresniveau von 61%. Der Anteil der Logistikimmobilien an den gesamten Investments ist hingegen sprunghaft auf 18% angestiegen. Zum Vergleich: 2019 waren es nur 6%.
Einzelhandelsimmobilien haben dagegen erheblich an Attraktivität eingebüßt. Sie machten 2020 rund 6% der Ankäufe aus – ein deutlicher Rückgang verglichen mit den Vorjahren: 2019 lag der Anteil noch bei 10% und im Jahr 2018 gar bei 18%.

Fondsanbieter rechnen nicht mit sinkenden Ankaufsvolumina für 2021

Scope hat insgesamt 24 Fondsanbieter zu ihren Einschätzungen und Erwartungen befragt. Die Fondsanbieter der 15 bewerteten Fonds (siehe oben) sind Teil der Umfrageteilnehmer und die Befragungen fanden im Zeitraum von Januar bis Anfang April 2021 statt.

Während in der Vorjahresumfrage noch 60% der Befragten sinkende Ankaufsvolumen für 2020 erwarten, geht aktuell mehr als die Hälfte von stabilen Ankaufsvolumina aus. Fast 40% der Umfrageteilnehmer sehen sogar steigende Ankäufe. Ein wesentlicher Grund für diesen Optimismus ist, dass viele Anbieter die Covid-19-Krise nutzen wollen, um Marktchancen zu ergreifen. Allerdings lassen „Schnäppchen“ auf dem Markt weiter auf sich warten.

Bereits in den vergangenen beiden Jahren war der Immobilienstandort Deutschland der Liebling in Bezug auf Ankäufe offener Immobilienfonds – siehe oben. Daran scheint sich auch in den kommenden drei Jahren nichts zu ändern. Fast alle Befragten planen Investments in deutsche Objekte.

Ebenfalls auffällig: Die Investitionen in Großbritannien werden der Umfrage zufolge auch in den kommenden drei Jahren anhalten. Rund 65% der Fondsmanager planen hier Investments. Zudem rückt Skandinavien mit rund 61% (Vorjahr: 38%) stärker in den Investitionsfokus.

In Bezug auf Nutzungsarten führt Wohnen (82%) vor Büro (68%). Dahinter folgt bereits Logistik mit 64%. Damit hat diese Nutzungsart durch die Covid-19-Krise einen deutlichen Bedeutungszuwachs erfahren: In der Vorjahresumfrage gaben nur 44% der Befragten an, dass sie in den nächsten drei Jahren Investitionen in Logistikimmobilien planen.





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