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06.07.2021 Studie: Selbst Immobilieneigentümer wissen nicht, wer Makler zahlt

Die Deutschen zeigen beim Thema Maklerprovision Wissenslücken. Das betrifft auch die Zielgruppe der Immobilieneigentümer. Gefragt, wer den Makler beim privaten Immobilienverkauf bezahlt, geben nur 29 Prozent die korrekte Antwort “Beide zahlen gleich viel.” Unter den Immobilieneigentümer sind es zwar mehr, aber auch nur etwa ein Drittel mit 34 Prozent. Von den Immobilieneigentümern, die in den kommenden 24 Monaten einen Verkauf planen, geben 52 Prozent die richtige Antwort. Allerdings liegt jeder zweite von ihnen daneben. Das sind Ergebnisse einer aktuellen und repräsentativen Untersuchung des bundesweiten Maklerunternehmens Homeday. Homeday hat in Zusammenarbeit mit den Marktforschern von Civey mehr als 5.000 Menschen nach Ihrer Einschätzung zum Thema Maklerprovision beim privaten Immobilienverkauf befragt.

“Es besteht Aufklärungsbedarf. Wer die Regeln nicht kennt, läuft Gefahr eine schlechte Entscheidung zu treffen”, sagt Steffen Wicker, CEO von Homeday. Seit Dezember 2020 gilt für den privaten Wohnimmobilienverkauf, dass die Provision hälftig zwischen Käufer und Verkäufer geteilt wird. Der Käufer darf nie mehr bezahlen als der Verkäufer.

Infolge der Neuregelung haben die Käuferprovisionen deutlich nachgegeben – auf durchschnittlich 3,5 Prozent, wie das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) kürzlich gezeigt gezeigt hat. Auf Basis dieser Daten ist jedoch davon auszugehen, dass die durchschnittliche Gesamtprovision nach wie vor bei rund 7 Prozent liegt und damit kaum unter dem gesetzlichen Maximum von 7,14 Prozent. Unter dem Strich hat sich also fast nichts getan.

“Seit der Provisionsteilung gibt es einen höheren Anreiz zu vergleichen oder zu verhandeln. Dieser Spielraum wird zu selten genutzt, sonst würden die Provisionen auch sinken”, führt Wicker aus. Ein Vergleich mit den europäischen Nachbarn führt die Dimension vor Augen. In Schweden, den Niederlanden und Großbritannien liegt die Gesamtprovision bei unter 2 Prozent. Wären die Gebühren hierzulande ähnlich niedrig, würde ein Käufer bei einem Immobilienwert von 400.000 Euro rund 20.000 Euro sparen.
Zugleich zeigen die Homeday-Zahlen: Es herrscht ein breiter Konsens darüber, dass die Gebühren beim Immobilienverkauf zu hoch sind. 68 Prozent der Gesamtbevölkerung sehen dies so. Unter den Immobilieneigentümern liegt der Wert noch höher.

Wird aber gefragt, wie hoch die Gebühr denn sei, offenbart die deutsche Bevölkerung dann wieder Lücken. Den richtigen Wert, also 6 – 8 Prozent des Kaufpreises, können nur die wenigsten nennen. Laut Homeday erklären diese Zahlen, warum derzeit immer mehr Menschen auf den Verkauf ohne Makler setzen. Gemäß IW ist dieser Anteil in den vergangenen Monaten von 35 auf 43 Prozent gestiegen.

“Der Immobilienverkauf ist den Deutschen zu teuer. Makler müssen ihre Dienstleistung besser erklären, transparenter und günstiger werden”, fasst Wicker seine Einschätzung zur Studie zusammen. “Immobilienmakler, die eine sehr gute Leistung zu einem günstigen Preis bieten, werden in Zukunft Marktanteile gewinnen.” Entsprechend hat Homeday die Provision auf 1,95 Prozent – jeweils für Verkäufer und Käufer – gesenkt.
Als entscheidende Kriterien bei der Auswahl des Maklers werden “Guter Ruf”, “Empfehlung von Dritten” und “Gute Rezensionen” am häufigsten genannt. Bei allen drei Aspekten geht es um Vertrauen. Das Merkmal “Günstiger als andere” ist ebenfalls relevant, aber etwas weniger wichtig.





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