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30.06.2021 The Cradle in Düsseldorf: Ein Gebäude als Materiallager

Visualisierung Großraumbüro The Cradle © INTERBODEN Gruppe
The Cradle im Düsseldorfer Medienhafen steht für Pioniergeist und Nachhaltigkeit – und insbesondere auch dann noch, wenn es über den Lebenszyklus hinaus geht: INTERBODEN realisiert mit dem Holzhybrid die erste, fast vollständig recycelbare Büroimmobilie nach Cradle-to-Cradle®(kurz:C2C®)-Prinzip in NRW. Um das C2C®-Prinzip dabei bestmöglich umzusetzen, wird The Cradle nun als erstes Projekt auf der digitalen Rohstoffplattform Madaster Germany aufgenommen. INTERBODEN gehört zu den ersten exklusiven Partnern – sogenannte Kennedys – von Madaster in Deutschland. Das zentrale, globale Kataster für Materialien, Gebäude und Infrastrukturen erleichtert die Kreislaufwirtschaft und die Umorientierung in Richtung nachhaltiges Bauen. Wir beleuchten das Prozedere anhand zwei verständlicher Fragen.

Erste Frage: Wie wird gebaut?
Das Gebäude als Materiallager

Mit großem Einfluss kommt große Verantwortung – und der ist sich die Baubranche inzwischen bewusst: Um den Planeten auch für zukünftige Generationen zu erhalten, rücken Materialauswahl, Ressourcenschonung, und Umweltverträglichkeit immer deutlicher in den Vordergrund. Innovative Ansätze, wie das auf der Kreislaufwirtschaft und der Natur basierende C2C®-Prinzip, ermöglichen es, selbst große Bauvorhaben nachhaltiger zu gestalten und ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern.

INTERBODEN überträgt die Theorie in die Baupraxis: Mit der Holzhybrid-Immobilie The Cradle realisiert der Projektenwickler INTERBODEN mitten im Düsseldorfer MedienHafen – bekannt als das „Schaufenster internationaler Architektur“ – das erste recycelbare Bürogebäude NRWs. „Im Fokus von The Cradle steht der Kreislaufgedanke: Die meisten Rohstoffe, die in The Cradle verbaut werden, können recycelt und nach Ablauf der Nutzungsdauer wiederverwertet werden“, erklärt Carsten Boell, Geschäftsführer INTERBODEN Innovative Gewerbewelten, den Ansatz. „Das Projekt öffnet einen ganz neuen Blick auf das Bauen selbst: Hier wird das Gebäude als Materiallager im Lebenszyklus gedacht, dass sich die Ressourcen nur für eine bestimmte Zeit ausborgt.“

Digitale Tools erleichtern die Prozesse und dienen der Übersichtlichkeit, Materialwartung und Wertschöpfung: „Um den Kreislaufgedanken in Deutschland weiter voranzutreiben, haben wir uns als einer der ersten Partner in Deutschland dem digitalen Kataster für Materialien Madaster als Kennedy angeschlossen. „Gemeinsam wollen wir daran arbeiten, die Kreislaufwirtschaft unkomplizierter und effizienter zu gestalten“, sagt Boell.

Zweite Frage: Was wird verbaut?
Die Rohstoffdatenbank

Wenn es darum geht, ein Gebäude als Rohstofflager zu begreifen, ist ein Faktor besonders wichtig: Die Dokumentation. Die Onlineplattform Madaster hat sich dieser Aufgabe angenommen und eine digitale Rohstoffdatenbank für kreislauffähige Gebäude entwickelt. Neben einer detaillierten Registrierung der verwendeten Baumaterialien bietet das Tool nützliche Optionen zur sicheren Speicherung, intelligenten Verknüpfung und unkomplizierten Verwaltung aller Daten. Das Ergebnis bildet ein Informationspool, der das Wiederverwertungspotenzial von Rohstoffen offenlegt. Dieses wird dem Immobilieneigentümer dann auf einem individuell generierten Material Passport ausgewiesen. INTERBODEN ist als Kennedy Partner von Beginn an Teil des Projekts: „Die Partnerschaft mit dem Madaster Ökosystem bietet uns die Möglichkeit transparent zu agieren und das Thema der Circular Economy federführend nach vorne zu bringen. Hierbei schaffen wir die digitale Transformation vom ersten Zeitpunkt der Planung bis zum Ende im Lebenszyklus“, so Carsten Boell.

Dr. Patrick Bergmann, Geschäftsführer von Madaster Germany, ergänzt: „Die umfassenden Informationen, die auf der Madaster-Plattform gespeichert sind, helfen Bauherren, Architekten und Projektentwicklern bei der zirkulären Planung, dem Bau und der Verwaltung von Gebäuden. Gleichzeitig werden die Information langfristig gespeichert, um sie bei Sanierung und Rückbau nutzen zu können und Stoffkreisläufe zu schließen“.

Das Leuchtturmprojekt The Cradle besitzt bereits einen digitalen Material Passport – und wird nun als erstes Projekt überhaupt auf der Madaster Germany Plattform abgebildet. Mit seinem Rohstoffausweis steht The Cradle stellvertretend für eine Entwicklung, die Stück für Stück die Materialwende einläutet: Weg von der Ressourcenverschwendung, hin zur Kreislauffähigkeit. Unterstützung bieten digitale Projekte wie Madaster und der Wunsch nach einer zukunftsfähigen Baubranche.





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