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07.06.2021 Studie bestätigt Interesse von Anlegern an thematischen Anlagen

Die veröffentlichten Ergebnisse einer Vontobel-Studie zeigen, dass Großanleger eine Erhöhung ihres Engagements in thematischen Anlagen in den nächsten drei Jahren planen. Die Umfrage unter 300 führenden institutionellen Anlegern und Intermediären in Europa deutet darauf hin, dass sich der Ansatz der Anleger in Bezug auf thematische Anlagen weiterentwickelt: 84 Prozent der Befragten haben mit der Integration thematischer Ansätze in ihre Portfolios begonnen und knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) erwartet eine Erhöhung ihrer Allokationen in den nächsten drei Jahren.

Allokationen in thematische Strategien legen kräftig zu. Heute teilt mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) mindestens 20 Prozent der Allokation ihrer Aktienportfolios über einen thematischen Ansatz zu, und jeder Fünfte davon verwaltet 40 Prozent oder mehr seines Vermögens mit einem thematischen Ansatz. Die Akzeptanz fällt jedoch je nach Region und Unternehmensgröße unterschiedlich aus. Befragte in der Schweiz und den Benelux-Staaten weisen besonders häufig eine hohe Allokation in thematischen Strategien auf – drei Viertel der Befragten gaben Allokationen von mehr als 20 Prozent an. Bei institutionellen Anlegern in Deutschland und Frankreich fällt der Anteil etwas geringer aus. Zudem setzen größere Kunden eher auf einen thematischen Ansatz: 89 Prozent der Befragten mit einem verwalteten Vermögen (AuM) von mehr als 50 Milliarden US-Dollar sind zu mindestens 20 Prozent auf diese Weise investiert.

Die Nachfrage nach thematischen Anlagefonds hat in den vergangenen zwölf Monaten stark zugenommen. Sowohl aktive Fonds als auch passive Vehikel haben erhebliche Mittelzuflüsse verzeichnet. Die AuM in thematischen börsengehandelten Fonds haben sich im Jahr 2020 mehr als verdoppelt. Und im Bereich aktiver Anlagen haben thematische Fonds dem Trend der Mittelabflüsse getrotzt, der 2020 in den meisten Sektoren zu beobachten war. Dieses bemerkenswerte Wachstum ist auf eine Vielzahl treibender Faktoren zurückzuführen. Bereits vor der Pandemie erfreuten sich zahlreiche Themen – darunter der Klimawandel, die technologische Transformation sowie demografische Veränderungen – einer großen Beliebtheit. Die COVID-19-Pandemie hat nun als Katalysator für viele dieser Themen gewirkt, und auch der Marktzyklus scheint sich zugunsten thematischer Anlagen verschoben zu haben.

Die Studie zeigt auch, dass es sich bei thematischen Anlagen nicht nur um eine reine Aktienstrategie handelt. Eine erhebliche Zahl der Befragten wendet einen thematischen Ansatz bereits für eine Vielzahl von Anlageklassen an. Befragte mit höherem AuM halten besonders häufig thematische Engagements in Infrastruktur, festverzinslichen Anlagen, Rohstoffen oder Immobilien.

Befragte wünschen sich von Fondsmanagern hohe Qualität bei Research und Reporting
Zwei Drittel der Befragten gehen davon aus, die Anzahl der von ihnen beauftragten externen Manager in den kommenden zwölf Monaten zu erhöhen. Dabei legen sie bei ihrer Auswahl mehr Wert auf Kriterien wie Glaubwürdigkeit und Zielsetzung als auf die Performance in der Vergangenheit. Die Befragten wählen Manager insbesondere nach Kriterien wie Qualität des Researchs und Transparenz der Zielsetzung aus.

Der Wunsch, Risiken zu mindern und zu steuern, ist ebenso wichtig für die zunehmende Verbreitung thematischer Anlagen wie die Suche nach einer überdurchschnittlichen Performance. Womöglich ist das Risiko gar noch entscheidender: 56 Prozent der Befragten sind der Auffassung, dass ihr thematischer Ansatz dazu beitragen kann, andere Portfoliorisiken zu kompensieren, während 46 Prozent der Ansicht sind, dass sie auf diese Weise Diversifikationsvorteile erzielen können.

Viele Anleger glauben, dass die Themen, in die sie derzeit investiert sind, auch in Zukunft für Wachstum sorgen werden – 51 Prozent sind der Ansicht, dass diese Allokationen überdurchschnittliche Anlagerenditen liefern werden –, im Gegensatz zu vielen Bereichen, in denen traditionelle Länder- oder Sektorfonds ihre Schwerpunkte setzen. In diesem Sinne kann ein Wechsel zu thematischen Strategien als ein Schritt zur Reduzierung des Risikos einer Underperformance angesehen werden, die durch ein Engagement in Anlagen bedingt ist, bei denen der optimale Verkaufszeitpunkt verpasst wurde. Anders ausgedrückt möchten die Befragten die thematischen Fonds zur Reduzierung ihrer Abhängigkeit von konventionelleren Anlageansätzen einsetzen.

„Unsere Researchstudie hat ergeben, dass die Frage sowohl für institutionelle Anleger als auch für Intermediäre nicht lautet, ob sie überhaupt in thematische Strategien investieren sollten, sondern wie sie diese Strategien am effektivsten umsetzen können. Zur Umsetzung ihrer Ziele wünschen sich die Anleger Unterstützung und Orientierung bei der Auswahl der Themen, der Integration dieser Themen im Rahmen einer globalen Asset Allocation sowie dem Umgang mit ihren spezifischen Risiko-Rendite-Aspekten“, so Christel Rendu de Lint, Deputy Head of Investments Vontobel.






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