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14.05.2021 EHI-Studie: Handel bietet überwiegend Grünstrom

Immer mehr Elektroautos fahren auf deutschen Straßen, aber ihr Betrieb ist nur so klimaneutral wie der Strom, mit dem sie geladen werden. Die Ladesäulen, die der Handel auf seinen Parkplätzen zur Verfügung stellt, liefern zum größten Teil zertifizierten Grünstrom und immer mehr Händler lassen sich den Stromladeservice bezahlen. Weitere Ergebnisse der Händler-Befragung sind in der soeben erschienenen EHI-Studie „Elektromobilität im Handel 2021“ publiziert.

Strompreise an Ladestationen

Knapp 30 Prozent der Handelsunternehmen geben den Strom an ihren Ladestationen generell und an jeden kostenfrei ab. 12 Prozent der Handelsunternehmen bieten ausschließlich ihrer Kundschaft das Laden kostenfrei an und weitere 5 Prozent bieten ihnen einen vergünstigten Tarif. Bei einem Viertel der befragten Handelsunternehmen sind die Zahlungsmöglichkeiten nicht standardisiert, weil die Ladestationen teilweise von Dritten betrieben und abgerechnet werden. Zum Teil werden Kund:innen Rückvergütungen in der Filiale angeboten. Bemerkenswert ist vor allem, dass der Anteil der Handelsketten, die den Ladevorgang grundsätzlich abrechnen, auf 29 Prozent gestiegen ist, im Vorjahr waren es nur 18 Prozent.

Eine Mehrheit von 43 Prozent geht davon aus, dass bei Normal-Ladestationen zukünftig maximal 30 ct/kWh bezahlt würden. Dies entspricht in etwa dem durchschnittlichen Haushaltsstromtarif. Bei einem Schnell-Ladevorgang schätzen 27 Prozent der Handelsunternehmen, dass maximal 40 ct/kWh gezahlt würden. Genauso viele - 27 Prozent - glauben, bis zu 50 ct/kWh abrechnen zu können. Mit jeweils 10 Prozent geht ein geringer Anteil davon aus, dass die Kundschaft bereit ist, mehr als 50 ct/ kWh für den Ladevorgang zu bezahlen.

Nutzung der Ladestationen

Die Anzahl der Ladevorgänge pro Standort variiert stark, weil sie von verschiedenen Aspekten wie Standort, Abrechnungsmodell, Zugänglichkeit oder der Branche abhängt. Im Lebensmittelhandel wurden durchschnittlich 25 Ladevorgänge, bei Baumärkten 15 und in Shopping- bzw. Fachmarktzentren etwa 12 Ladevorgänge pro Woche ermittelt. Das führt bei einem Drittel der Befragten zu einer Auslastung von bis zu 10 Prozent, etwa ein Viertel gibt eine Auslastung der einzelnen Ladepunkte zwischen 11 bis 25 Prozent an. Bei 21 Prozent der Befragten liegt der Anteil zwischen 26 und 50 Prozent und ein weiteres Fünftel spricht von über 50 Prozent Auslastung.

Strommix der Ladestationen

Zwar stoßen Elektroautos weder Kohlendioxid (CO2) noch Schadstoffe aus, doch nur, wenn sie auch mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen geladen werden, ist ihr Betrieb klimaneutral. Im Handel werden wie im Vorjahr fast 70 Prozent der Ladestationen mit zertifiziertem Grünstrom betrieben. Bei zertifiziertem Grünstrom stellt sich allerdings nur ein mittelbarer klimaschützender Effekt ein, weil sich auch die Stromzufuhr dieser Ladestationen aus einem konventionellen Strommix speist. Durch die Investitionen in Grünstrom wird aber der langfristige Prozess zur Umstellung auf ein nachhaltiges Energiesystem bzw. eine Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im Strommix unterstützt. Weitere 33 Prozent der Befragten gaben an, ihre Ladestationen komplett oder teilweise mit einem konventionellen Strommix zu betreiben. Oftmals wird der bestehende Stromtarif für den Betrieb der Ladestation verwendet. Fast 20 Prozent der Handelsunternehmen nutzen für die Ladestation neben dem Strom aus dem Netz Eigenstrom, der oft aus der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach stammt. Die Integration von Eigenstrom bringt derzeit bürokratische Hürden und Pflichten mit sich, weshalb der Anteil relativ gering ausfällt.






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