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06.05.2021 Wohnungskäufer nehmen für Nachhaltigkeit höhere Preise in Kauf

Die ökologische Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ist für Wohnungskäufer ein wichtiger Faktor. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von YouGov im Auftrag des Berliner Projektentwicklers Archigon. 73 Prozent der Befragten legen Wert auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, nur 17 Prozent gaben an, bei der Suche nach einer Wohnimmobilie nicht darauf zu achten. 42 Prozent der Umfrageteilnehmer sind sogar prinzipiell dazu bereit, einen höheren Kaufpreis gegenüber einer vergleichbaren, weniger energieeffizienten Wohnung zu bezahlen.

Lediglich zwölf Prozent sind allerdings dazu bereit, Mehrkosten zu stemmen, die zehn Prozent des Kaufpreises übersteigen. Diese Bereitschaft nimmt mit steigendem Einkommen zu. 32 Prozent der Befragten ist die Energieeffizienz aber kein zusätzliches Geld wert. Bei gleichem Kaufpreis würden 84 Prozent eine ökologisch nachhaltige und energieeffiziente Wohnung bevorzugen.

„Wohnungskäufern sind Nachhaltigkeit und Energieeffizienz wichtig. Überraschend ist für uns aber, dass Käufer bereit sind, dafür mehr Geld in die Hand zu nehmen“, erklärt Gunther Hastrich, Geschäftsführer der Archigon. „Unserer Erfahrung nach spielt für Erwerber beim Kauf einer energieeffizienten Immobilie vor allem die Möglichkeit der KfW-Föderung eine große Rolle.“

Energieeffizienz und Energiekosten sind wichtig, der Klimaschutz ist es weniger
Die Hauptmotivation für Wohnungskäufer, auf nachhaltige Wohnungen zu setzen, ist aber nicht der Klimaschutz, sondern die Senkung der Energiekosten. 44 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass für sie vor allem niedrige Energiekosten für den Kauf einer nachhaltigen Wohnung sprechen, nur 15 Prozent ist der Klimaschutz wichtiger. Immerhin 39 Prozent gaben an, dass ihnen sowohl der Klimaschutz als auch geringere Energiekosten gleich wichtig sind.

„In Zeiten steigender Grundstücks- und Baukosten und damit auch der Kaufpreise ist es für Käufer umso wichtiger, an anderer Stelle Geld einzusparen. Die Attraktivität nachhaltiger Wohnungen erklärt sich auch aus dem Energiesparpotenzial bei den Wohnnebenkosten“, erklärt Hastrich. „Neubauten, die unter die geltende Energieeinsparverordnung fallen, dürften die Anforderungen der meisten Käufer aber schon erfüllen.“

Überraschend: E-Mobilität ist wenig gefragt

Trotz des Mobilitätswandels spielen hauseigene Ladestationen für Wohnungskäufer kaum eine Rolle. Nur 22 Prozent der Befragten bezeichneten Lademöglichkeiten für E-Autos als wichtigen Faktor beim Kauf einer Wohnung. Auch Fahrradstellplätze waren nur 29 Prozent der Befragten wichtig. Viel wichtiger sind den Käufern mit 58 Prozent auch weiterhin klassische Park- oder Tiefgaragenstellplätze.

„Dass das Thema E-Mobilität für so wenige Käufer eine Rolle spielt, ist angesichts der Rolle, die dieses Thema in der Branche und der Politik spielt, doch erstaunlich“, erklärt Hastrich und ergänzt: „Der klassische Parkplatz vor der Tür oder in der Tiefgarage hingegen gehört für die meisten Wohnungskäufer immer noch dazu. Gerade in Großstädten wie Berlin haben wir die Erfahrung gemacht, dass dort vermehrt E-Ladestationen nachgefragt werden, auch wenn der Käufer noch kein Elektroauto besitzt.“

Genauso wichtig wie der Parkplatz ist den Befragten viel Grün auf dem Grundstück (58 Prozent). Nur unwesentlich weniger wichtig ist eine klimafreundliche Heizungsart (54 Prozent). Die Einbindung von Strom aus regenerativen Quellen (39 Prozent) ist für Wohnungskäufer nicht so wichtig.

Wichtiger als der eigene Stellplatz und ein grünes Grundstück ist für die Befragten nur eine gute Wärmedämmung von Außenfassade und Dach (69 Prozent).
„Für Wohnungskäufer bedeutet Nachhaltigkeit vor allem eine Senkung der Energie- und Wohnnebenkosten. Daher achten sie insbesondere auf Energieeffizienz und eine gute Dämmung. Diesem Bedürfnis müssen Anbieter mit einer hohen Bauqualität entgegenkommen“, schließt Hastrich.










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