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20.04.2021 Industrie- und Logistikimmobilien performen solide zum Jahresauftakt

Im ersten Quartal 2021 erreichte der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt einen Flächenumsatz von 1,6 Millionen Quadratmetern – ein Anstieg um 13 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahresquartal. Damit war es das Auftaktquartal mit dem größten Flächenumsatz seit Beginn der Aufzeichnungen. Rückläufig waren hingegen die Flächenumsätze von Eigennutzern sowie in Neubauten. Mit 480.000 Quadratmetern ging der Marktanteil der Eigennutzer auf 30 Prozent zurück – im ersten Quartal 2020 betrug er noch 44 Prozent. Auch der Anteil des Flächenumsatzes in Neubauten ging um 16 Prozentpunkte auf nun 57 Prozent zurück. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Wir haben ein äußerst dynamisches Auftaktquartal am Industrie- und Logistikimmobilienmarkt gesehen. Dazu trugen auch einige Großdeals bei“, sagt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics bei CBRE in Deutschland. So mietete der Logistikdienstleister BLG in Bremen eine Fläche von 93.000 Quadratmetern – der größte Abschluss im ersten Quartal. Mit 90.000 Quadratmetern auf Platz zwei war eine Eigennutzung der Supermarktkette Tegut im hessischen Hünfeld.

„Wesentliche Treiber der hohen Nachfrage nach Logistik ist neben dem wiedererstarkten Produktionssektor vor allem der weiter boomende Onlinehandel. Das zeigt auch unsere jüngste Befragung unter Europas Logistiknutzer, die in Deutschland weiter expandieren wollen“, sagt Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland. „Während für die Industrie reibungslos funktionierende Lieferketten im Vordergrund stehen, müssen Onlinehändler sicherstellen, dass ihre Logistikflächen ausreichen, um das schnellere Wachstum des Onlinehandels zu bewältigen. Um noch näher am Endverbraucher zu sein, kommt der Citylogistik eine immer größere Bedeutung zu. Knapp zwei Drittel der von uns befragten Onlinehändler gaben an, dass die Expansion an urbanen Standorten jetzt eine hohe Priorität hat.“

Die anhaltende Nachfrage und der zeitgleiche Flächenmangel gerade an den begehrtesten Standorten ließen auch die Mieten ansteigen. Seit dem ersten Quartal 2020 ist die Spitzenmiete für Logistikflächen um 2,2 Prozent auf 6,43 Euro pro Quadratmeter pro Monat angestiegen. „Was nach einem geringen Anstieg aussehen mag, ist immerhin ein doppelt so starker Anstieg als in den Vorjahren. Und gerade im kleinmargigen Logistikgeschäft handelt es sich dabei um eine relevante Größenordnung“, erklärt Armin Herrenschneider, Co-Head of Industrial & Logistics bei CBRE.

Top-Märkte legen zu

Trotz des starken Nachfrageüberhanges gerade an den Top-5-Märkten, konnten diese im Vorjahresvergleich ein besonders deutliches Wachstum des Flächenumsatzes verzeichnen. Sie legten um insgesamt 36 Prozent auf fast 490.000 Quadratmeter zu. Auch in anderen Märkten wie Köln (144.000 Quadratmeter) und Bremen (230.000 Quadratmeter) gab es starke Zuwächse, was in Bremen mit dem bereits erwähnten Großdeal zusammenhängt. Außerhalb der Top-Märkte und der etablierten Logistikregionen ging der Flächenumsatz hingegen um elf Prozent auf knapp 400.000 Quadratmeter zurück.

Ausblick auf das Gesamtjahr

„Während es noch zu früh für eine belastbare Prognose hinsichtlich des Flächenumsatzes im Gesamtjahr ist, deutet sich auch im weiteren Jahresverlauf ein reges Marktgeschehen an. Für das zweite Quartal ist am deutschen Industrie- und Logistikimmobilienmarkt angesichts der absehbaren Marktbewegungen ein Flächenumsatz von bis zu zwei Millionen Quadratmetern zu erwarten“, erläutert Koepke. „Zudem dürfte sich der Flächenumsatz zukünftig stärker in bisher eher untypische Regionen verlagern. Denn die Verfügbarkeit großer, preisgünstiger und für Logistik geeigneter Grundstücke lässt immer mehr Akteure nach Alternativen suchen. Bei E-Commerce-Nutzungen müssen die Unternehmen jedoch nicht nur auf Lage, Anbindung, Flächenverfügbarkeit und Preisniveau achten, sondern auch auf die reichliche Personalverfügbarkeit in der Region“, sagt Koepke. „Der Flächenmangel ist vorherrschendes Thema der Branche. Während neue Industrie- und Gewerbegebiete nur schleppend neu ausgewiesen werden und mit wirksamem Bebauungsplan schon weitgehend an wartende Nutzer vergeben sind, rücken Brownfields immer mehr in den Fokus der Entwickler, um darauf nutzerspezifische oder spekulative Projekte zu errichten.“

„Auch die Fundamentaldaten deuten auf ein weiterhin dynamisches Jahr am deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt hin“, sagt Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland. So verzeichneten Aktienindizes wie unter anderem der DAX in den vergangenen Wochen neue Rekorde. Und auch der ifo-Geschäftsklimaindex ist im März gegenüber dem Vormonat um 3,9 Punkte auf 96,6 Punkte gestiegen. Das ist der höchste Wert seit Juni 2019. Ebenso ist das Beschäftigungsbarometer im März kräftig gestiegen. Neben dem Industriesektor schafft vermehrt die Logistikbranche neue Stellen.







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