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26.03.2021 Das Büro der Zukunft stiftet Identität und Flexibilität

The Benjamin. Copyright: GSG Berlin
Die voranschreitende Digitalisierung und die Auswirkungen von Corona sorgen derzeit für starke Veränderungen und neue Ansprüche an das Arbeitsumfeld. Doch das Büro ist nicht tot. Ganz im Gegenteil: Sinnstiftende und vor allem flexible Workspaces sind weiterhin gefragt. Gleichfalls werden innerhalb von klassischen Büroraumsituationen Veränderungen sichtbar. So befinden sich Arbeitsplatzkonzepte von Unternehmen in der Überarbeitung und vormals feste Arbeitsplätze wechseln sich mit einer offenen, flexiblen Raumgestaltung ab. Diese Erfahrung macht auch die Gewerbesiedlungs-Gesellschaft (GSG Berlin), die sich seit über einem halben Jahrhundert mit der Vermietung von Büro- und Gewerberäumen in der Hauptstadt beschäftigt.

„Unsere Objekte sind zum großen Teil Gewerbeflächen, die sich seit jeher aufgrund ihrer grundsätzlichen Beschaffenheit an die jeweils aktuellen Ansprüche unserer Mieter anpassen lassen“, erklärt Sebastian Blecke, Operativer Geschäftsführer der GSG Berlin, „Wandel hat es immer gegeben. Momentan kann die Corona-Pandemie als Katalysator für die Neuerungen gesehen werden.“ So sind die heute beliebten innerstädtischen Gewerbehöfe der GSG Berlin einst als reine Industrieflächen errichtet worden. Inzwischen befinden sich Nutzungen, die mit Lärm und Abgasen verbunden sind, am Stadtrand oder in der weiteren Peripherie und größtenteils nicht mehr in den Innenstädten. Stattdessen besiedeln zahlreiche moderne Dienstleister, Digitalunternehmen und Startups die mittlerweile überwiegend denkmalgeschützten Höfe.

Jedoch unterliegen auch diese neuen Gewerbe durch die aktuellen Entwicklungen einem starken Transformationsdruck: Viele Dienstleistungen können heute ortsungebunden erbracht werden und die regelmäßige Anwesenheit im Büro ist nicht mehr erforderlich. Das zeigte sich besonders während der Lockdown-Phasen, in denen bis zu 45 % aller Berufstätigen ganz oder teilweise auf das Homeoffice ausgewichen sind. Aber der soziale Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen, die direkte Interaktionen sowie Diskussionen als auch die strikte Trennung von privaten und beruflichen Interessen sprechen für die weitere Arbeit im Büro. „Viele Menschen bevorzugen immer noch das Arbeiten im Office. Dabei ist es wichtig, ihnen attraktive Büroflächen anzubieten und durch eine intelligente Innenausstattung kreative Prozesse und Teambuilding zu befördern. Denn Videokonferenzen können den direkten Austausch mit den Kollegen nicht ersetzen. Das gemeinsame Büro wirkt identitätsstiftender als eine digitale Plattform.“, so Blecke.

Trotz der rasanten Veränderungen der Arbeitswelt haben Blecke und Oliver Schlink, Kaufmännischer Geschäftsführer der GSG Berlin, kaum einen Rückgang der Flächenbedarfe bei ihren Büromietern beobachten können. Stattdessen werden die Offices nun großzügiger und nach modernen Konzepten geplant. Die GSG Berlin setzt dabei traditionell auf flexible Officeflächen, die an die jeweiligen Bedürfnisse des Mieters anpassbar sind. „Viele unserer Mieter brechen mit starren Strukturen und schaffen individuelle Arbeitslandschaften, die Raum für Begegnungen und den direkten Austausch mit den Kollegen ermöglichen, aber auch genug Rückzugszonen für konzentriertes Arbeiten oder Erholungsphasen bieten. Das sorgt für zufriedenere, gesündere Mitarbeiter und hilft auch beim Wettbewerb um die besten Köpfe“, erläutert Schlink. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch eine aktuelle Studie des Zentrale Immobilien Ausschuss e. V. (ZIA), in dem die GSG Berlin Mitglied ist. Dabei wurde festgestellt, dass Arbeiten im Büro allgemein nicht nur produktiver ist, sondern auch vielen Menschen im Homeoffice die Ruhe zum Arbeiten, das kreative Miteinander und die Verbundenheit mit dem Arbeitgeber fehlt. Deshalb prognostizieren die Immobilienexperten künftig eine flexible Nutzung aus Homeoffice und im Büro, wobei moderne Workspaces langfristig der Hauptort der täglichen Arbeit bleiben.

Jüngstes Beispiel für diese veränderte Flächennutzung ist flaconi. Der Beauty-Onlineshop hat Ende 2020 den gut 5.000 m² großen Neubau The Benjamin der GSG Berlin bezogen. Dabei wurden Arbeitsflächen, die durch das Homeoffice weggefallen sind, zu kollaborativen Gemeinschaftsflächen und flexiblen Arbeitsbereichen umgebaut. Diese wechseln sich mit Einzelarbeitsflächen eines klassischen Großraumbüros ab. Kleine Insellösungen, die als separate, informelle Besprechungsorte dienen, runden das Bild ab. „Die Digitalisierung sorgt insofern nicht unbedingt für quantitative Veränderungen, sondern für einen bewussteren Umgang mit den eigenen Büroflächen“, schließt Schlink.







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