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12.03.2021 Pilotprojekt wird Vorbild für Gewerbegebietsentwicklung in Frankfurt

Die Grundlage dafür, dass das bundesweit einzigartige Pilotprojekt ins Leben gerufen werden konnte, lieferte der Koalitionsvertrag des Bündnisses CDU/GRÜNE in der Legislaturperiode 2011-2016. Die Geburtsstunde des Pilotprojekts war der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung im Jahre 2015: demnach sollten die die Gewerbegebiete die Fechenheim-Nord und Seckbach in einem kooperativen Prozess mit den ortsansässigen Unternehmen modellhaft zu nachhaltigen Gewerbegebieten im Sinne der Machbarkeitsstudie entwickelt werden. Fünf Jahre nach dem Auftakt hat die Wirtschaftsförderung Frankfurt einen Ergebnisbericht für den Pilotzeitraum vorgelegt.

Das Nachhaltige Gewerbegebiet Fechenheim-Nord/Seckbach ist das Ergebnis einer äußerst erfolgreichen und fokussierten Zusammenarbeit zwischen der federführenden Wirtschaftsförderung, dem Energiereferat und dem Stadtplanungsamt. Im engen Schulterschluss, gezielter Kommunikation und aktiver Netzwerkarbeit begann der Prozess, dass Pilotprojekt „Nachhaltiges Gewerbegebiet im Industrie- und Gewerbegebiet Fechenheim-Nord/Seckbach“ auf dem 185 Hektar großen Areal umzusetzen. Das Gebiet zeichnet sich durch industrielle Nutzung aber auch durch Handwerk, Handel, Kreativwirtschaft und kulturelle Einrichtungen aus. Eine besondere Herausforderung war dabei die bauliche Charakteristik des Gebiets, die in ihren Ursprüngen zum Teil in das vorletzte Jahrhundert zurückreicht.

Wirtschaftsdezernent Markus Frank war frühzeitig von dem Erfolg des Pilotprojektes überzeugt: „Aus wirtschaftspolitischer Sicht haben wir Neuland betreten. Über die hervorragende Zusammenarbeit mit meinen Magistratskollegen Rosemarie Heilig und Mike Josef ist es uns gelungen, für die Zukunft der Unternehmen konkrete Handlungsempfehlungen für gute und leistungsfähige Standortbedingungen auszurichten. Mit dem Masterplan Industrie hat der Magistrat bewusst ein Zeichen für den Industriestandort Frankfurt am Main gesetzt, weil Industrie und Gewerbe einen signifikanten Beitrag zum sozioökonomischen Gefüge der Stadt leisten. Dieses Pilotprojekt ist eine Erfolgsstory, denn jetzt haben wir den Beweis erbracht, dass sich Ökonomie, Ökologie und Soziales nicht ausschließen.“

Das Konzept, welches im Rahmen des Projekts erstellt wurde, definiert sechs Schwerpunktziele. Die Etablierung einer lebendigen Standortinitiative aus der Unternehmerschaft, die Reduktion des CO2-Ausstoßes, eine ansprechendere Standortentwicklung und damit einhergehende umfangreiche Infrastrukturverbesserungen sollen maßgebliche Beiträge zur Standortattraktivität leisten. Im ersten Schritt ist die Etablierung eines Standortmanagements vor Ort durch die Wirtschaftsförderung in enger Zusammenarbeit mit dem Umweltdezernat umgesetzt worden.

Das Standortmanagement hat sich dabei als effizientes Mittel der Wirtschaftsförderung bewiesen und sich unmittelbar in Investitionen der Unternehmen vor Ort niedergeschlagen. Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt, sieht das Standortmanagement als zukünftiges Handwerkszeug, wenn es um die Entwicklung Frankfurter Gewerbegebiete geht. „Wie stark sich die Umsetzungsmaßnahmen im Nachhaltigen Gewerbegebiet schon heute auszahlen, belegen beeindruckende Zahlen: In den vergangenen fünf Jahren wurden 83 Bauanträge von Unternehmen aus dem Gebiet gestellt. So viele wie nie zuvor. Allein die Teilnehmer einer durchgeführten Unternehmensbefragung haben im selben Zeitraum fast 150 Millionen Euro in Erweiterungen, Infrastruktur und Energieeffizienz investiert“, resümiert Oliver Schwebel zu den Erfolgen des Projekts.

Nicht zuletzt deshalb wurde das Standortmanagement über die Pilotphase hinaus verlängert. Insgesamt 48 Unternehmen hatten an der Befragung im Sommer 2020 teilgenommen, deren Ergebnisse im Bericht ebenfalls veröffentlicht wurden.

Dabei kam heraus, dass sich 85 % der Teilnehmer dank des Pilotprojekts intensiver mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt haben und 80 % ihr Netzwerk vergrößern konnten. Wie wichtig die Einrichtung des Standortbüros als Sitz des Standortmanagements vor Ort war, wurde in diesem Rahmen ebenso deutlich. Demnach ist eine solche Anlaufstelle „essenziell“ und der Standortmanager ein wichtiger Impulsgeber für das Projekt.

Der Standortmanager vor Ort, Tobias Löser, sieht einen wichtigen Erfolgsfaktor in der Etablierung des Standortmanagements: „Im Fokus der Arbeit der letzten fünf Jahre standen die Unternehmen und Akteure vor Ort. Ihr Engagement und Vertrauen sind das Fundament, auf welches nun Investitionen in infrastrukturelle Maßnahmen aufbauen, um auch den langfristigen Erfolg des Nachhaltigen Gewerbegebiets zu garantieren“, sagt der Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung.








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