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17.07.2014 DFH mahnt Politik, Erwerb von Wohneigentum nicht stetig zu verteuern

Schon lange gehört ein einheitlicher Steuersatz der Grunderwerbsteuer von 3,5 Prozent in Deutschland der Vergangenheit an. Die Nebenkosten für den Erwerb von Grundstücken steigen in einigen Bundesländern seit Jahren. Anfang 2014 haben vier Bundesländer erneut die Grunderwerbssteuer erhöht. Spitzenreiter ist Schleswig-Holstein mit 6,5 Prozent. Hessen und das Saarland wollen jetzt nachziehen. „Es ist nicht sinnvoll, wenn der Staat die Bürger einerseits zur privaten Altersvorsorge aufruft, die Bundesländer aber andererseits den Erwerb von Wohneigentum stetig steuerlich verteuern“, sagt Thomas Sapper, Vorstandsvorsitzender des Fertighaus-Marktführers DFH Deutsche Fertighaus Holding AG.

Mehr als die Hälfte der zukünftigen Rentner erhält voraussichtlich weniger als 55 Prozent des letzten Bruttoeinkommens, haben die Wissenschaftlicher vom Forschungszentrum Generationsverträge der Universität Freiburg jüngst ausgerechnet. „Angesichts dieser Perspektive wird es umso wichtiger, zusätzlich zur gesetzlichen Rente Vermögen aufzubauen“, meint DFH-Chef Sapper. „Die eigenen vier Wände sind eine der besten Absicherungen gegen Altersarmut.“

Aus eigenem Interesse müsse der Staat daher den Erwerb von Wohneigentum fördern, meint Sapper. Doch statt geeignete Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass mehr Familien sich ein eigenes Haus leisten können, verteuern Bund und Länder den Bau von Immobilien seit Jahren: Zunächst fiel 2006 die Eigenheimzulage weg, dann stieg die Mehrwertsteuer 2007 um satte drei Prozentpunkte. Schließlich ermöglichte die Bundesregierung, die bis dahin die Grunderwerbssteuer einheitlich bei 3,5 Prozent festgelegt hatte, den Bundesländern eine individuelle Bestimmung der Steuer auf den Grundstückskauf – ursprünglich mit der Erwartung, dass einige Länder im Wettbewerb um Neubürger und Unternehmen den Satz senken würden.

Das Gegenteil trat jedoch ein: Reihenweise erhöhten die Bundesländer den Satz – bis auf 6,5 Prozent in der Spitze, die in Schleswig-Holstein seit Jahresanfang fällig sind. Auch die Notare verlangen seit Sommer 2013 höhere Gebühren bei der Beurkundung von Grundstückskäufen. „Insgesamt haben sich die Nebenkosten beim Bau einer Immobilie in den vergangenen Jahren stark verteuert. Das ist sehr kontraproduktiv, weil es den eigentlich gewünschten und notwendigen Wohnungsneubau erheblich behindert“, so Sapper.

Abgefedert werde die negative Entwicklung bei den Baunebenkosten derzeit durch die niedrigen Bauzinsen. „Weil Bauherren mit relativ geringen monatlichen Kosten ihr Eigenheim finanzieren können, lassen sie sich ihre Immobilienträume durch die gestiegenen Nebenkosten nicht verderben“, erklärt Sapper. Langfristig betrachtet seien die hohen Steuern jedoch ein erhebliches Hemmnis auf dem Weg zu mehr Eigentum in Deutschland. „Im europäischen Vergleich ist die Eigentumsquote hierzulande noch sehr gering. Bund und Länder sollten Anreize schaffen, sie nachhaltig zu erhöhen“, so Sapper.

Eine sinnvolle Maßnahme sei es beispielsweise, den Mehrwertsteuersatz für neu gebaute Immobilien von aktuell 19 auf 7 Prozent zu senken. „Ein solcher Schritt hätte mit Sicherheit eine höhere Bauaktivität zur Folge“, meint der DFH-Vorstandsvorsitzende. Die zusätzlich anfallenden Steuereinnahmen über den hohen Lohnkostenanteil in der Baubranche dürften den Umsatzsteuerrückgang mehr als ausgleichen, so Sapper. Obendrein ergäben sich langfristig erhebliche Einsparpotenziale bei den staatlichen Sozialausgaben, wenn mehr Ruheständler künftig mit ihrer Rente auskommen, weil sie mietfrei und energieeffizient wohnen. „Die positiven Effekte überwiegen eindeutig, wenn die Politik etwas für den Wohnungsbau tut, statt jungen Familien den Traum vom eigenen Heim durch Steuererhöhungen zu erschweren.“

Als Marktführer im Fertighausbau hat die DFH Deutsche Fertighaus Holding AG selbst längst auf die gestiegenen Nebenkosten reagiert: „Weil wir gleichzeitig mit vier starken Vertriebslinien am Markt agieren, profitieren wir im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche von erheblichen Kosteneinsparungen, die wir direkt an unsere Kunden weitergeben“, erklärt Sapper. „So bleiben für unsere Bauherren die eigenen vier Wände noch immer ein sehr lohnendes Investment – insbesondere auch mit Blick auf die langfristig niedrigen Energiekosten.“



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