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14.07.2014 Büromarkt Düsseldorf: Umsatzrückgang im Kernmarkt

Im Düsseldorfer Stadtgebiet wurde im ersten Halbjahr ein Flächenumsatz von 125.000 m² erzielt, was einem spürbaren Rückgang um 19 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Verantwortlich ist hierfür in erster Linie ein bislang sehr niedriger Anteil an Großabschlüssen über 5.000 m². Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE), bundesweit führender Immobilienberater.

„Demgegenüber kann die zum Gesamtmarkt gehörende Peripherie deutliche Umsatzzuwächse vorweisen. Hierfür ist vor allem ein Abschluss der Mitsubishi Electric Europe GmbH über 23.000 m² in der Büromarktzone Ratingen Ost verantwortlich, wodurch diese sich die Spitzenposition sichert“, erläutert Christoph Meszelinsky, Düsseldorfer Niederlassungsleiter der BNP Paribas Real Estate GmbH. „Aufgrund dieser Sondersituation liegt das Ergebnis für das gesamte Düsseldorfer Marktgebiet mit 173.000 m² auch um 2 % über dem Resultat von 2013. Auch der zehnjährige Durchschnitt konnte mit rund 4 % leicht übertroffen werden.“ Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Kernmarkt ein im langfristigen Vergleich relativ schwacher Umsatz erzielt wurde. Innerhalb des Stadtgebiets fällt die breite Streuung über unterschiedliche Standorte auf. Allein fünf weitere Büromarktzonen tragen Anteile zwischen 7 % und 9 % zum Ergebnis bei.

Anders als im Vorjahr haben bislang zwei Branchengruppen dominiert, die zusammen für fast 40 % des Umsatzes verantwortlich zeichnen. An erster Stelle stehen die Verwaltungen von Industrieunternehmen mit knapp 21 %, gefolgt von sonstigen Dienstleistungen mit gut 18 %. In größerem Umfang am Ergebnis beteiligt waren darüber hinaus noch Handelsunternehmen (rund 9 %), Informations- und Kommunikationstechnologien (8 %), sowie Beratungsgesellschaften und Unternehmen des Gesundheitswesens mit jeweils über 7 %. Der Großteil dieser Branchengruppen verzeichnete im vergleichbaren Vorjahreszeitraum noch zweistellige Umsatzanteile. Alle übrigen trugen nur verhältnismäßig wenig zum bisherigen Flächenumsatz bei. Großverträge über 5.000 m² kommen bislang lediglich auf einen Umsatzanteil von 17 %. Im Vorjahreszeitraum leisteten sie einen fast doppelt so hohen Beitrag. Verantwortlich hierfür ist in erster Linie das Segment zwischen 5.000 und 10.000 m², welches nicht einmal vier Prozent (Vorjahr: über 15 %) des Umsatzes auf sich vereinen konnte. Demgegenüber war insbesondere in einigen kleineren und mittelgroßen Kategorien ein lebhaftes Marktgeschehen zu beobachten. Vor allem die Größenklassen von 200 bis 500 m² (knapp 26 %), zwischen 2.000 und 5.000 m² (24 %) sowie Verträge im Bereich von 500 bis 1.000 m² (rund 18 %) konnten ein gutes Ergebnis erzielen und ihren relativen Anteil teilweise erheblich steigern. Abschlüsse unter 200 m² steuerten immerhin noch 7 % bei.

Leerstand leicht rückläufig – Höchstmiete stabil

Im Jahresvergleich hat sich der Leerstand um 6 % verringert und erreicht aktuell knapp 1 Mio. m². Anders sieht die Entwicklung im Segment der modernen Leerstandsflächen aus, die im gleichen Zeitraum leicht um knapp 4 % zugenommen haben. Allerdings liegt ihr Anteil am Gesamtleerstand mit einem Volumen von etwa 276.000 m² immer noch bei nur knapp 28 %. Im Vergleich mit anderen großen deutschen Bürostandorten ist dies ein relativ niedriger Wert. Der größte Leerstand findet sich in der Büromarktzone Seestern, die mit 124.500 m² als einzige Lage sechsstellige Flächenreserven aufweist. Die Leerstandsquote beträgt 9,4 % im Stadt- und 10,8 % im Marktgebiet.

Mit 187.000 m² liegt die Bautätigkeit zur Jahresmitte 2014 rund 11 % unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Hiervon stehen dem Vermietungsmarkt noch 78.000 m² zur Verfügung und damit genauso viel wie ein Jahr zuvor. Im langjährigen Rückblick ist dies ein vergleichsweise niedriger Wert. Bezogen auf das Bauvolumen insgesamt entspricht dies im bundesweiten Vergleich allerdings einem relativ hohen Anteil von knapp 42 %. Das insgesamt verfügbare Flächenangebot (Leerstand plus verfügbare Flächen im Bau) hat sich um knapp 6 % verringert.

Nach einem spürbaren Anstieg in der Vergangenheit hat sich die Spitzenmiete in den letzten zwölf Monaten auf dem erreichten Niveau stabilisiert und liegt unverändert bei 27,50 €/m². Insgesamt ist bei den Mietpreisniveaus aktuell kein ausgeprägter Trend erkennbar. Sowohl bei den jeweiligen Höchst- als auch bei den Durchschnittsmieten stehen vereinzelte geringe Anstiege teilweise auch leichten Rückgängen in anderen Büromarktzonen gegenüber. Verantwortlich ist hierfür nicht zuletzt das jeweils aktuell am Markt vorhandene Angebot in den einzelnen Lagen, insbesondere im Bereich moderner Büroflächen.

Bis Jahresende kein Anstieg des Flächenumsatzes

„Trotz der relativ lebhaften Nachfrage im kleinteiligen und mittleren Flächensegment deutet im Moment vieles darauf hin, dass auch im zweiten Halbjahr kein deutlicher Anstieg des Flächenumsatzes einsetzen wird. Verantwortlich hierfür ist auch, dass momentan keine spürbare Zunahme der Großabschlüsse, die zur Erzielung außergewöhnlicher Ergebnisse notwendig ist, absehbar ist. Vor diesem Hintergrund wird das Jahresergebnis voraussichtlich niedriger ausfallen als im Vorjahr und dürfte sich eher im Bereich des Jahres 2012 und damit zwischen 330.000 und 350.000 m² bewegen. Die Spitzenmiete wird vermutlich auf dem erreichten Niveau verharren – nicht zuletzt, da sich aufgrund von größeren Flächenfreizügen ein Anstieg des Leerstands abzeichnet“, prognostiziert Christoph Meszelinsky.



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