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23.04.2014 Mit Essener Know-how an die Weltspitze

Es ist amtlich – der Nutzungsänderungsantrag ist genehmigt: Die Essener FOTON Germany Construction Machines GmbH mit Sitz im Gewerbepark M1 darf ihre Lagerhalle zu einer Testhalle umfunktionieren. Aber wer ist dieses Unternehmen und was macht es?

Die FOTON Germany Construction Machines GmbH ist eine Tochtergesellschaft des chinesischen FOTON-Konzerns, dem größten Hersteller von Nutzfahrzeugen in China und einem der größten weltweit. Ob Lastkraftwagen, Vans, Busse und andere Nutzfahrzeuge – pro Jahr werden in den drei Unternehmensbereichen Automotive, Baumaschine und Landmaschine insgesamt rund 1.000.000 Fahrzeug-Einheiten produziert. In über 80 Ländern weltweit arbeiten rund 55.000 Mitarbeiter in Entwicklung, Konstruktion, Produktion und Vertrieb.

In Deutschland, genauer gesagt in Essen, wird die Basis für qualitativ hochwertige Baumaschinen gelegt. FOTON Germany steuert als Innovations- und Entwicklungszentrum von M1 aus die weltweiten Entwicklungen des FOTON-Konzerns in diesem Bereich. Seit März 2012 entwickeln und konstruieren heute 26 Mitarbeiter in einem rund 1.200 Quadratmeter großen Bürogebäude am Tenderweg 1 Baumaschinen für den Weltmarkt. Mit der nun anstehenden Umnutzung der angrenzenden, rund 630 Quadratmeter großen Lagerhalle zu einer Versuchs- und Testhalle eröffnen sich dem Unternehmen nun weiterreichende Möglichkeiten, Komponenten von Betonpumpen, Baggern oder Kränen auf Qualität und Verschleiß zu testen. Die Umbauten haben im März 2014 begonnen. Geplant ist, die neue Testhalle im 2. Quartal 2014 in Betrieb zu nehmen. Kosten: rund 1,5 Millionen Euro.

Die EWG - Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH unterstützte FOTON Germany beim Genehmigungsverfahren. Darüber hinaus steht die EWG dem Essener Unternehmen in vielen Belangen mit Rat und Tat zur Seite. So stellt sie beispielsweise den Kontakt zu Wissenschaft und Forschung her und hilft, lokale und regionale Kooperationen zu stärken.

„Für die Entwicklung intelligenter Systemlösungen für neue Produkte und die kontinuierliche Weiterentwicklung bestehender Baumaschinen müssen Bauteile und Komponenten unter möglichst realistischen Bedingungen getestet werden“, unterstreicht Manfred Lenhart, Geschäftsführer von FOTON Germany, die Notwendigkeit der Versuchs- und Testhalle.

Unentbehrlich für die Entwicklung und Verbesserung der Baumaschinen ist deutsches Maschinenbau-Know-how. Um darauf zurückgreifen zu können, hat sich die FOTON Germany Construction Machines GmbH nicht an irgendeinem Standort in Deutschland niedergelassen, sondern sich bewusst für Essen entschieden. „Die zentrale Lage innerhalb des Ruhrgebiets, die gute Infrastruktur, der riesige Einzugsbereich, die hohe Dichte branchennaher Unternehmen und nicht zuletzt die Nähe zur renommierten Universität Duisburg-Essen haben den Ausschlag für Essen gegeben“, erläutert Martina Polke, bei FOTON Germany u.a. verantwortlich für Personalangelegenheiten, die Standortwahl. Die Rechnung ging auf: Der Großteil der Mitarbeiter kommt aus der Region, drei Absolventen der Universität Duisburg-Essen beschäftigte das Unternehmen vom Fleck weg. Und die Personalplanung ist längst nicht abgeschlossen.

Sorge, mit dem Vorwurf konfrontiert zu werden, deutsches Know-how für den chinesischen Markt abzugreifen, hat Geschäftsführer Manfred Lenhart nicht: „Jedes global tätige Unternehmen rekrutiert seine Spezialisten auf der ganzen Welt, um sich und seine Produkte weiterzuentwickeln. Die deutsche Ingenieursausbildung nimmt weltweit eine Spitzenposition ein und hat in China einen sehr hohen Stellenwert. Dabei gilt es, den Spagat zu schaffen, Produktentwicklungen an internationale Standards und die Erfordernisse eines globalen Marktes anzupassen und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben, speziell in preissensiblen Märkten. Hier lautet die Devise ‚Nicht abkupfern oder Doktrin übernehmen, sondern voneinander lernen und sich in Wissen und Erfahrungen ergänzen‘.“

Dass das Unternehmen seine chinesischen Wurzeln dabei nicht verleugnet, zeigt die Tatsache, dass die chinesische Kultur, wie zum Beispiel das chinesische Neujahrsfest, auch innerhalb der Essener Belegschaft gepflegt wird und dadurch das Miteinander von deutschen und chinesischen Kollegen gestärkt wird.

Zurzeit erhält das Essener Team Verstärkung aus China. Im Rahmen eines Ingenieur-Austauschprogramms arbeiten fünf chinesische Kollegen für drei Monate in Essen. Dabei wird ihnen nach der Landung wohl als Erstes der kurze und schnelle Weg vom Düsseldorfer Flughafen nach Essen aufgefallen sein. Auch ein Kriterium, warum FOTON Germany sich für Essen als Unternehmenssitz entschieden hat.

Hintergrundinformation Gewerbepark M1

Die ProEss Projektentwicklungsgesellschaft Essen mbH, ein Public Private Partnership-Unternehmen der EWG - Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH und der Sparkasse Essen, das seit 1995 das ehemalige, brachliegende Krupp’sche M1-Gelände zu einem in vielerlei Hinsicht richtungsweisenden modernen Gewerbepark entwickelt, hat die Basis für einen erfolgreichen Branchen-Mix auf M1 geschaffen. Mittlerweile haben sich hier rund 100 Unternehmen angesiedelt und rund 2.000 Menschen gehen hier ihrer Arbeit nach.
Das attraktive Städtebaukonzept und die Qualität der öffentlichen Anlagen haben dafür gesorgt, dass der Gewerbepark M1 heute kein ungastliches Gewerbegebiet an der Peripherie ist. Das Ziel, im Essener Norden eine gute Adresse zu schaffen, ist erreicht und ein Stadtraum entstanden, der mit seinem Umfeld vernetzt ist und durch den Fuß- und Radwege führen.



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