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17.04.2014 Investmentmarkt Leipzig vervierfacht Vorjahresergebnis

Nach einem vergleichsweise schwachen Jahr 2013 erwischte der Leipziger Investmentmarkt einen hervorragenden Jahresstart 2014. Mit einem Transaktionsvolumen von rund 182 Mio. € im ersten Quartal wurde das moderate Vorjahresergebnis mehr als vervierfacht. Gleichzeitig ist dies der mit Abstand beste Auftakt seit vielen Jahren. Dies ergibt die Analyse von BNPPRE (BNP Paribas Real Estate).

„Dazu beigetragen hat auch die Tatsache, dass Leipzig, anders als im vergangenen Jahr, wieder stärker von anteilig eingerechneten Portfoliodeals profitiert hat. Mit rund 59 Mio. € tragen sie rund ein Drittel zum Gesamtumsatz bei“, erklärt Stefan Sachse, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Leipziger Niederlassungsleiter. „Trotzdem entfällt der mit Abstand höchste Anteil des Ergebnisses auf Einzelverkäufe, die auf etwa 124 Mio. € kommen. Bemerkenswert ist, dass sich das Marktgeschehen fast ausschließlich im kleinteiligen und mittleren Segment abgespielt hat. Lediglich zwei Transaktionen konnten die 20-Mio.-€-Marke leicht überschreiten. Demzufolge setzt sich der Investmentumsatz aus einer relativ großen Anzahl kleinerer Abschlüsse zusammen, was ein Indiz für das große Interesse unterschiedlichster Investoren ist.“

Mit deutlichem Abstand an die Spitze gesetzt haben sich Objekte mit einem Volumen zwischen 10 und 25 Mio. €. Fast drei Viertel (73 %) des Transaktionsvolumens entfällt auf dieses Marktsegment. Die Größenklasse über 25 Mio. € belegt mit einem Anteil von 16,5 % den zweiten Platz und verdrängt kleine Deals bis 10 Mio. € auf den dritten Rang (Anteil: knapp 11 %). Große Transaktionen über 50 Mio. € wurden wie bereits im Vorjahr bisher noch nicht erfasst. Die wichtigste Aussage ist aber, dass in allen Kategorien absolut betrachtet deutlich mehr angelegt wurde als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Nachdem im ersten Quartal 2013 nur Büroverkäufe registriert wurden, zeigt sich die Verteilung auf die Nutzungsarten aktuell so homogen wie an keinem anderen Standort. Mit knapp 29 % erobern Einzelhandelsimmobilien den Spitzenplatz, allerdings nur knapp vor Logistikobjekten, die gut 26 % zum Gesamtumsatz beitragen. Auf das Podium geschafft haben es auch Büros, die ebenfalls noch auf einen Anteil von 20 % kommen. Mit 11 % fällt die Beteiligung von Hotelinvestments etwas geringer aus. Alle übrigen Objektarten, z. B. Entwicklungsgrundstücke oder Pflegeimmobilien, sind mit knapp 14 % am Transaktionsvolumen beteiligt. Investoren schätzen den Standort Leipzig insgesamt positiv ein und bevorzugen nicht nur ausgewählte Segmente. Hierfür spricht, dass alle Nutzungsarten nachgefragt werden.

Cityrand und Peripherie am beliebtesten – Spitzenrenditen unverändert

Bei der räumlichen Verteilung des Investmentvolumens auf das Marktgebiet können die Cityrandlagen mit fast 40 % den höchsten Anteil für sich verbuchen. Überraschenderweise folgt die Peripherie mit knapp 31 % auf Rang zwei. Verantwortlich hierfür sind in erster Linie einige Logistiktransaktionen, die den Umsatz in diesen Standorten beflügelt haben. Die in der Vergangenheit häufig führende City schafft es mit einem Anteil von 16,5 % im ersten Quartal lediglich auf Position drei, wofür auch ein teilweise begrenztes Angebot verantwortlich ist. Das verbleibende Transaktionsvolumen (gut 13 %) wurde in den Nebenlagen erzielt.
Zu Beginn des Jahres haben drei Investorengruppen das Investmentgeschehen weitestgehend bestimmt. An die Spitze haben sich Spezialfonds gesetzt, die knapp 30 % zum Transaktionsvolumen beitragen. Mit rund einem Viertel sind darüber hinaus Investment-/Asset Manager am Ergebnis beteiligt. Vervollständigt wird das Führungstrio von privaten Anlegern, die ebenfalls umfangreich investierten und auf einen Umsatzanteil von gut 19 % kommen. Damit konzentrieren sich fast 75 % des Investmentumsatzes auf diese Anlegertypen. Auf den weiteren Plätzen folgen dann mit deutlichem Abstand Family Offices (knapp 8 %), Immobilien AGs/REITs (fast 7 %) sowie Projektentwickler mit rund 6 %.

Die Netto-Spitzenrenditen des Leipziger Marktes waren im ersten Quartal 2014 trotz der großen Nachfrage und des lebhaften Marktgeschehens stabil. Für moderne Büroimmobilien in Top-Lage liegt die Spitzenrendite nach wie vor bei 5,50 %. Bei Geschäftshäusern in sehr guten Lagen bleibt sie ebenfalls stabil bei 4,90 %. Die Spitzenrendite für neuwertige, voll vermietete Logistikobjekte liegt unverändert bei 7,10 % und damit rund 50 Basispunkte über dem Durchschnitt der Big-Six-Standorte.

Perspektiven

„Aktuell deutet alles darauf hin, dass der Leipziger Investmentmarkt nicht nur einen sehr guten Start hingelegt hat, sondern auch im weiteren Jahresverlauf erfreuliche Umsätze erreichen wird. Hierfür sprechen nicht nur einige bereits im April wieder abgeschlossene Verkäufe, sondern auch eine Reihe konkreter Deals in Vorbereitung. Obwohl das Transaktionsvolumen 2013 im Vergleich zu den Vorjahren spürbar niedriger lag, was bei Städten außerhalb der Big Six häufiger vorkommt, hat sich Leipzig mittlerweile grundsätzlich als einer der wichtigen deutschen Investmentstandorte etabliert. Hierfür spricht auch, dass eine große Chance besteht, 2014 erneut die 500-Mio.-€-Schwelle zu überschreiten“, beschreibt Stefan Sachse die weiteren Aussichten.


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