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25.03.2013 Bayrisch, urban, gemütlich: Der neue Donisl in München

Die Bayerische Hausbau und die Hacker-Pschorr Brauerei stellten heute gemeinsam mit Hild und K Architekten der Öffentlichkeit das architektonische Konzept für den Donisl vor. Ende letzten Jahres gaben die beiden zur Schörghuber Unternehmensgruppe gehörenden Unternehmen bekannt, dass die Immobilie Weinstraße 1 bis auf die Fassade komplett neu errichtet wird. Durch einen zeitgemäßen Neubau der Traditions¬gaststätte und durch ein neues Gastronomiekonzept soll der Donisl nach der Eröffnung im zweiten Halbjahr 2015 zu einer Vorzeigeimmobilie der Bayerischen Hausbau und zu einem Flaggschiff der Hacker-Pschorr Brauerei werden. „Die Rückbauarbeiten im Gebäudeinneren haben begonnen, im Februar haben wir den Baugenehmi¬gungs¬antrag eingereicht“, erläutert Kai-Uwe Ludwig, Geschäftsführer der Bayerischen Haus¬bau.

Architektur mit Reinheitsgebot
Das Konzept von Hild und K Architekten bezieht sich typologisch auf die Alt-Münchner Laubenhöfe, eine traditionelle städtische Bauweise, die unterdessen fast verschwunden ist. Lediglich im ehemaligen Weinstadl in der Burgstraße oder im Eilles Hof gibt es noch vergleichbare Anlagen. Aus diesen Anhaltspunkten entwickelten Hild und K Architekten einen Säulen umsäumten Innenhof, in dessen unterschiedlich ausgeprägten Tonnengewölben sich gemütliche Sitznischen schmiegen. Der Laubenhof erweitert den Stadtraum in das Gebäude hinein und schafft so einen urbanen Innenraum inmitten des Hauses. Die Atmosphäre des traditionellen Wirtshauses wird aufgegriffen und neu interpretiert – zum Beispiel mit hellen Räumen und hochwertigen, authentischen Materialien wie Holz, Sumpfkalkputz und Naturstein. „Die Materialien des neuen Donisl sollen einer Art Reinheitsgebot entsprechen: kein Kitsch, kein Fake, lauter ‚echte‘ Produkte“, erklärt Andreas Hild, Geschäftsführer von Hild und K Architekten.

Das Bier soll künftig in der Mitte des Hofes aus Holzfässern ausgeschenkt werden. Bereits vom Eingang aus wird der Blick des Gastes in der Tiefe des Raumes durch das Fass und die Schank gefangen. „Ziel unseres Entwurfes war es, mit dem neuen Donisl einen urbanen Ort bayrischer Gastlichkeit direkt am Marienplatz zu schaffen. Schon beim Eintreten soll der Gast sich wohlfühlen und einen Überblick über die offene und helle Gaststätte gewinnen“, so Andreas Hild weiter.

Gastronomiekonzept wird gemeinsam mit Pächter bestimmt
Nachdem Ende 2012 der Pachtvertrag mit der Familie Wildmoser, die in den vergangenen 27 Jahren das beliebte Lokal mit viel Engagement und Herzblut geführt hat, ausgelaufen ist, befasst sich die Hacker-Pschorr Brauerei derzeit mit der Auswahl eines neuen Pächters. „Der Entwurf von Hild und K Architekten schafft den architektonischen Rahmen für eine Gaststätte, die Münchnerinnen und Münchner ebenso gerne wie Gäste Münchens besuchen werden. Wie das gastronomische Konzept genau aussehen wird, werden wir gemeinsam mit dem künftigen Pächter entscheiden“, so Andreas Steinfatt, Geschäftsführer der Hacker-Pschorr Brauerei.

Zeitgemäßer Neubau
Das neue Gebäude wird im Erdgeschoss und dem ersten Obergeschoss eine Gaststätte mit rund 500 Sitzplätzen im Innenbereich beherbergen. Zusätzlich sind Außenbereiche mit insgesamt rund 120 Sitzplätzen geplant. Vom zweiten bis zum fünften Obergeschoss werden im Vordergebäude am Marienplatz neue Büroräume mit rund 1.100 m2 Geschossfläche geschaffen. Der hintere Bereich an der Thiereckstraße wird partiell um ein Geschoss aufgestockt. So können die zur Gaststätte gehörenden Büros dieser direkt darüber liegend zugeordnet werden, ohne dass Funktionsüberschneidungen mit dem Bürohaus entstehen. Um die Büroräume des Vordergebäudes etwas höher als bisher bauen zu können, werden die beiden oberen Fensterreihen der Bestandsfassade an der Weinstraße gering¬fügig versetzt. Die Fassade Weinstraße bleibt einschließlich des charakteristischen Freskos von Max Lacher und der Löwenskulptur von Marlene Neubauer-Woerner erhalten. So wird sich das neue Gebäude wie bisher harmonisch in sein Umfeld integrieren.

Mit den ersten Rückbaumaßnahmen im Gebäudeinneren wurde Anfang des Jahres begonnen, die Abbrucharbeiten werden voraussichtlich im zweiten Quartal 2013 starten. Der Rohbaubeginn ist in der zweiten Jahreshälfte 2013 vorgesehen. Die Eröffnung ist für das zweite Halbjahr 2015 geplant.

Traditionsreicher Standort
Der Donisl, im Jahr 1715 von Max List aus Ramersdorf als „Bierwirtschaft am Markt“ eröffnet, ist die zweitälteste Gaststätte Münchens. Das ursprünglich als Kornmesserhaus errichtete Gebäude bestand bereits seit 1315. Erst 1760 kam der Donisl zu seinem heutigen Namen, abgeleitet vom damaligen Pächter Dionysius Haertl. 1885 erwarb der Brauerei¬besitzer Georg Pschorr die Immobilie, seitdem gehört die Gaststätte zur Hacker-Pschorr Brauerei. Im Jahr 1999 ging die Immobilie in das Eigentum der Bayerischen Hausbau über. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude vollständig zerstört und bald nach 1945 wieder aufgebaut. Von 1985 bis 2012 führte die Familie Wildmoser den Donisl.


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