Osnabrück (10/2007, National)

Nachgefragt … bei Wolfgang Gurk, WFO

Nachgefragt...

bei Wolfgang Gurk, Geschäftsführer der WFO Wirtschaftsförderung Osnabrück GmbH

Osnabrück wird oft unterschätzt. Doch im aktuellen Städteranking der Wirtschaftswoche belegt Osnabrück Platz 1 in der Kategorie der reformfreudigsten und serviceorientiertesten Städte. Gerne möchten wir dazu Ihre Meinung hören.

Die Stadt Osnabrück hat in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, die Servicedienstleistungen für Bürger und Unternehmen zu verbessern. Das aktuelle Ergebnis bestätigt den eingeschlagenen Weg. Osnabrück hat aber noch mehr zu bieten: Bei der Standortqualität liegt Osnabrück auf Platz 5 der deutschen Großstädte und hat in der wirtschaftlichen Dynamik im Vergleich zum Vorjahresergebnis 19 Plätze gutgemacht.

Das müsste ja den Standort Osnabrück dann auch für Investoren überdurchschnittlich interessant machen. Was bieten Sie von Ihrer Seite aus den Investoren?

Osnabrück bietet tatsächlich hervorragende Standortqualitäten. Die erstklassige Anbindung über alle Verkehrsträger macht Osnabrück zu einem begehrten Standort für alle wirtschaftlichen Aktivitäten im Nordwesten Deutschlands. Mit ca. 18.000 Studenten an Universität und Fachhochschule ist Osnabrück ein wichtiger Hochschulstandort, der ein großes Potential an hochqualifizierten Arbeitskräften bietet. Häufig unterschätzt wird Osnabrück aber insbesondere hinsichtlich seiner Lebensqualität. Ein anspruchsvolles Kultur- und Freizeitangebot sowie die Lage inmitten eines Naturparks machen Osnabrück zu einem bevorzugten Wohn- und Lebensstandort.

Rekordflächenumsatz 2006 im Büroimmobilienmarkt, was erwarten Sie insgesamt für das laufende Jahr 2007?

Der Büroimmobilienmarkt in Osnabrück wird insbesondere durch kleine und mittlere Unternehmen als Nachfrager geprägt. Aufgrund der ausgeglichenen Wirtschaftsstruktur zeichnet sich der Immobilienmarkt in Osnabrück aber gerade deshalb durch eine hohe Stabilität aus. Das ist eine gute Basis für nachhaltige Investitionen, wie zahlreiche Neubauten in den letzten Jahren gezeigt haben. Für 2007 und die kommenden Jahre erwarten wir eine weiterhin leicht positive Entwicklung, insbesondere weil sich der unternehmensnahe Dienstleistungssektor in Osnabrück überaus positiv entwickelt.

Welche weiteren Standortentwicklungen werden zurzeit oder in naher Zukunft geschaffen? Spielt dabei die exzellente Anbindung an den International Airport Münster-Osnabrück eine Rolle?

Der Flughafen Münster-Osnabrück hat in der Tat einen großen Einfluss auf die Standortgunst des Wirtschafts-raumes. Mit dem Ausbau des Flughafens für den Interkontinentalverkehr wird die Attraktivität eines der wachstumsstärksten Flughäfen Deutschlands noch weiter steigen.

In der Stadt Osnabrück können wir in prädestinierten Lagen – autobahnorientiert und innenstadtnah – attraktive Investitionsstandorte anbieten. Allein durch die Aufgabe der Britischen Garnison in Osnabrück kommen ab 2009 etwa 160 ha Fläche an den Markt, die unterschiedlichen Nutzungen zugeführt werden. Wir werden im November eine Investorenkonferenz durchführen und über Nutzungskonzepte informieren.

Abschließend die Frage zu den Slogans „Willkommen im Weltstädtchen“ sowie „Herrlich ehrlich“. Werden so zukünftige Investoren und Unternehmer in Osnabrück empfangen?

Da komme ich gerne auf Ihre Eingangsfrage zurück. Mit der Kampagne möchten wir zunächst Aufmerksamkeit für Osnabrück erzeugen. In einer charmanten Art stellen wir dar, was Osnabrück zu bieten hat. Und dass wir nicht ganz falsch in unserer Einschätzung liegen, belegt das Umfrageergebnis der „Wirtschaftswoche“. Herrlich ehrlich eben!


Das Interview führte Bernd Eger
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