Investment (10/2007, National)

Personality: die CEOs der FMTG

Personality: Eine Frage - zwei Antworten

Erich Falkensteiner und Otmar Michaeler, CEOs der Falkensteiner Michaeler Tourism Group, im Gespräch mit Bernd Eger

Sie sind von einem kleinen Familienbetrieb in kurzer Zeit zum internationalen Unternehmen in einem heiß umkämpften Markt geworden. Was ist Ihr Geheimnis?

Erich Falkensteiner (EF): Das Glück, im richtigen Moment die richtigen Leute kennen gelernt und ausgewählt zu haben, sei es bei Mitarbeitern, sei es bei Partnern.

Otmar Michaeler (OM): Ich würde sagen, die Dynamik und die Innovation, die unser Unternehmen auszeichnen. Wir lieben Veränderungsprozesse und haben keine Angst, diese zu implementieren.

Wo sehen Sie die Gruppe in zehn Jahren?

OM: Wir werden im Bereich CEE und CSE eines der führenden touristischen Unternehmen sein ...

EF: ... mit einer einzigartigen Kompetenz bei Management und Entwicklung von Hotels oder touristischen Anlagen.

Wie viele Betriebe sollen 2010 zur Falkensteiner Michaeler Tourism Group gehören?

EF: So viele, wie wir uns gut leisten können. Wir wollen auch weiterhin profitabel wachsen.

OM: Die Anzahl der Betriebe ist wirklich relativ. Entscheidend ist einzig und allein, dass die Betriebe erfolgreich sind.


In welchen Geschäftsfeldern Ihres Unternehmens sehen Sie die größten Wachstumspotenziale?

OM: Ich sehe das größte Wachstumspotenzial im Hotelgeschäft, kombiniert mit touristischem Real Estate, und in „Mixed Use-Konzepten¡ß. Das heißt Hotels, Villen und Apartments in einer Anlage. Dadurch können wir serviciertes Wohnen in höchster Qualität garantieren.

„Mixed Use" sind auch einige Ihrer neuen Projekte, die Büros beinhalten. Wie sehen Sie diesen Trend?

OM: Wir investieren sowohl in Kosice (Slowakei) und in Belgrad (Serbien) in Mixed Use-Konzepte mit Hotel und Büro und sehen diesen Stadthotellerie-Bereich als genauso interessante Möglichkeit wie im Freizeitbereich.

Die meisten neuen Projekte befinden sich in CEE- oder CSE-Staaten. Werden Sie sich aus dem deutschsprachigen Markt mehr oder weniger zurückziehen?

OM: Wir investieren gerade in Österreich 18 Mio. E in das neue Tourismus-Immobilienprojekt Falkensteiner edel:weiss Residences Katschberg und bauen den Falken-steiner Club Funimation am Katschberg aus, am Asia-Spa-Hotel in Leoben sind wir beteiligt. Wenn sich in Österreich weitere Projekte ergeben, sei es in Wien in der Stadthotellerie oder auch in der Ferienhotellerie in ganz Österreich, sind wir natürlich interessiert.

Ist Deutschland für Sie ein Thema? Und wenn ja, für welche Projekte?

EF: Der Fokus richtet sich sehr stark in die CSE/CEE-Länder. In Deutschland gibt es derzeit zwar kein aktuelles Projekt. Sollte sich allerdings eine gute Möglichkeit an einem attraktiven Standort ergeben, kann auch Deutschland für uns sehr interessant sein.

Können Sie sich für Ihre Gruppe auch eine reine Gewerbeimmobilie ohne touristischen Background vorstellen?

EF: Nein - Tourismus ist unsere Kernkompetenz. Darin sind wir Spezialisten.

Was halten Sie von Revitalisierungen oder Refurbishment? Oder entwickeln Sie lieber ganz neue und eigene Projekte?

EF: Für uns kommt beides in Frage. Wir realisieren natürlich gerne neue Projekte, da wir dabei die Möglichkeit haben, das Projekt von vornherein zu gestalten. Allerdings kann eine Revitalisierung wirtschaftlich genauso interessant sein, wenn sie Spielraum für unsere Vorstellungen lässt. Wir entscheiden individuell nach wirtschaftlichen Aspekten und Marktpotenzialen.

Wie sehen demnach die „Wunschprojekte" aus, die man Ihnen als Partner anbieten könnte?

OM: Es gibt weniger Wunschprojekte als Wunschaspekte: Standort, Preis, Marktpotenzial - das sind die Faktoren, die unsere Entscheidungen beeinflussen.

Nach welchen Kriterien suchen Sie Ihre Business-Partner aus?

EF: Hier muss die Chemie passen, sonst werden es keine guten Geschäfte.

OM: Zum Ersten, Integration: Ein Geschäftspartner muss immer auch zu unserem Unternehmen passen. Zum Zweiten, Kompetenz: Wir wollen am liebsten, wo es geht, mit den Besten zusammen arbeiten. Zum Dritten, Chemie: Natürlich muss es auch menschlich passen.

Sie wachsen, wachsen und wachsen. Wie tanken Sie neue Energie auf? Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?

EF: Wenn man etwas gerne tut, dann zieht man die Energie auch aus der Arbeit. Allerdings ist mir auch meine Familie enorm wichtig. Sie ist der Ort, wo ich mich am besten entspannen und auftanken kann.

OM: Alleine zu sehen, wie sich die FMTG entwickelt hat und was in den vergangenen Jahren alles machbar war, gibt mir Kraft und Motivation für die Zukunft. Es ist spannend und motivierend und macht Spaß.

Könnten Sie sich vorstellen, Morgen etwas ganz Anderes als Ihre jetzige Tätigkeit auszuüben?

OM: Das kann ich mir schon vorstellen. Allerdings gibt es momentan wirklich keinen Grund, dass ich mich näher mit solchen Gedanken beschäftige. Meine Arbeit macht mir noch ungemein viel Spaß. Auf jeden Fall würde eine alternative Beschäftigung klein und fein sein.

EF: Ja, Bauer wäre etwas, das ich mir schon vorstellen könnte. Als Unternehmer bin ich aber überzeugt, den richtigen Bereich für mich gefunden zu haben.

Vielen Dank für das sehr interessante Gespräch. Getreu Ihrem Motto „Grenzen gibt es nur im Kopf" wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg für Ihre Visionen!
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