Bremen (10/2007, National)

Büromarkt Bremen

Büromarkt Bremen mit Spitzenergebnissen

Flächenumsatz erneut gestiegen – Leerstand weiter verringert – Investitionstätigkeit stark gestiegen

Der Bremer Büromarkt hat im Jahr 2006 ein neues Rekordergebnis erzielt. Die Vermietungsleistung bei Büroimmobilien stieg im Vergleich zu 2005 um 14 % auf 117.000 m2 (2005: 103.000 m2). Damit wurde die 100.000-m2-Schwelle in Bremen bereits zum zweiten Mal in Folge überschritten. Der im Bundesdurchschnitt ohnehin niedrige Leerstand bei den Bestandsflächen ging 2006 erneut leicht zurück und liegt nur noch bei 3,5 % (2005: 3,8 %). Das Investitionsvolumen im Bereich der gewerblichen Immobilien stieg in 2006 auf rund 418 Mio. E und lag somit um 100 Mio. E (+ 31%) höher als das bereits sehr gute Vorjahresergebnis. Dabei stieg das Engagement ausländischer Investoren auf 83 % der Gesamtinvestitionen an (+ 21 %). Das geht aus dem „Bremer Büromarkt-Report 2006“ der Hamburger Immobilien-Analysten Atisreal hervor, den die Wirtschaftsförderer der BIG Bremen jetzt vorgestellt haben.

„Der Immobilienstandort Bremen punktet bei Investoren mit seinen hohen Flächenumsätzen, niedrigen Leerständen und attraktiven Renditen“, sagt Ulrich Keller, Vorsitzender der Geschäftsführung der BIG Bremen. „Unter den vergleichbaren Immobilienstandorten wie Stuttgart, Essen, Hannover und Leipzig behält Bremen seine Spitzenposition und bestätigt eindrucksvoll den positiven Trend der Vorjahre.“

Innenstadtlagen und Überseestadt bleiben im Trend

Die Bremer Innenstadt lag 2006 mit ca. 30 % der Vermietungsleistung erneut an erster Stelle des Standort-Rankings. Den zweiten Platz belegte wieder die Überseestadt. Hier wurde auf dem Gebiet der alten bremischen Hafenreviere fast jeder vierte Quadratmeter des Gesamtumsatzes vermietet (28.500 m2). Das Interesse der Investoren und Mieter gilt dabei sowohl den historischen Speichergebäuden als auch den Neubauten in direkter Wasserlage. Eine erfreuliche Entwicklung konnten in 2006 auch die Gewerbegebiete Technologiepark Bremen und Airport-Stadt verzeichnen. Hier wurden mit 19.000 m2 (Techno-logiepark) und 16.500 m2 (Airport-Stadt) mehr Flächen vermietet als im Vorjahr.

Anders als 2005 machen nicht mehr die (halb-)öffentlichen Einrichtungen den größten Teil des Gesamtumsatzes aus, sondern mit 34.000 m2 Unternehmen aus den Bereichen Handel, Spedition und Produktion. „Die positive Entwicklung des Bremer Büromarktes hängt eng mit der wachsenden Bedeutung Bremens als Logistikstandort zusammen“, sagt Ulrich Keller. So verlegten immer mehr Logistik-Unternehmen ihre Büroarbeitsplätze nach Bremen.

Zweitgrößter Nachfrager nach Flächen waren mit 19.500 m2 die unternehmensbezogenen Dienstleistungen – ein Zeichen für den erfolgreich eingeleiteten Strukturwandel in Bremen.

Leerstand weiter gesunken

Der Leerstand bei den Bestandsflächen hat sich 2006 erneut leicht verringert und sank auf eine Leerstandsrate von nur noch 3,5 %. Nach Einschätzung der Analysten von Atisreal wird sich der Leerstand 2007 weiter absenken, jedoch nur geringfügig.

Das Gesamtangebot verfügbarer Flächen beträgt in Bremen 146.000 m2. Davon sind 115.000 m2 freie Bestandsfläche und 31.000 m2 noch nicht vorvermietete Neubauflächen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang des verfügbaren Gesamtangebots um 6 %.

Mietpreisniveau bleibt stabil

Wie bereits im Vorjahr lag das in Bremen erzielte Höchstpreisniveau 2006 bei 12 E/m2. Die in den letzten Jahren unter Druck geratenen Mietpreise für Bestandsflächen hingegen haben sich im selbem Zeitraum stabilisiert: Die Preisspanne liegt hier aktuell zwischen 6,50 E/m2 und 8,50 E/m2. Bei
den Abschlüssen über 8 E/m2 war eine leichte Zunahme
zu verzeichnen. Auch für ältere, nicht mehr zeitgemäße Büroflächen konnten mit 5 E/m2 bis 6,50 E/m2 im Durchschnitt höhere Mieten erzielt werden – ein Beleg für die breit gefächerte Nachfrage am Bürostandort Bremen.

Moderate Bautätigkeit

Nach dem enormen Anstieg der Bautätigkeit im Jahr 2005 befanden sich Ende 2006 11 % weniger Flächen im Bau. Besonders auf dem Vermietungsmarkt wurde dies spürbar: Hier gingen die Bauaktivitäten um 40 % zurück. Der erwartungsgemäße Rückgang führt zu einer Stabilisierung des Marktes, indem er ein Überangebot verhindert. Bereits jetzt ist der größte Teil der für den Vermietungsmarkt bestimmten Neubauflächen vorvermietet. Auch für die noch verfügbaren Flächen deutet sich eine zügige Vermarktung an. Aufgrund der insgesamt moderaten Bautätigkeit kann die Nachfrage nach modernen Neubauflächen mitt-lerweile schon nicht mehr vollständig bedient werden.

Starke Renditen

Während 2005 eine Reihe großer einzelner Projekte den Einzelhandelsimmobilien den höchsten Umsatz bescherten, lagen 2006 die Büro- und Büro-/ Geschäftshäuser an der ersten Stelle. Der starke Zuwachs im Bereich der Logistikimmobilien belegt auch im Hallenbereich das starke Wachstum dieser Branche in Bremen.

Im Vergleich zu den großen deutschen Investmentstandorten liegen die Renditen in Bremen weiterhin etwas höher. Für attraktive Büro- und Geschäftshäuser in Top-Lagen wurden Bruttoanfangsrenditen von knapp 6 % erzielt. In Innenstadtrand- und Stadtteillagen bewegen sich die Bruttoanfangsrenditen für moderne und voll vermietete Bürohäuser weiterhin zwischen 7 und 8 %.

Prognose für 2007

Eine Reihe bereits abgeschlossener oder sich in der Verhandlung befindlicher Verträge deuten an, dass in Bremen auch 2007 wieder mehr als 100.000 m2 neuer Bürofläche entstehen werden. Die moderaten Projektplanungen lassen dabei allerdings keine übermäßige Auswei-tung des Angebots erwarten. In der Folge dürften sich die Leerstände 2007 weiterhin rückläufig entwickeln, wenn auch nur langsam. Das begrenzte Angebot sowie die wachsende Attraktivität des Standortes Bremen können zu einem leichten Anstieg der durchschnittlichen Mieten insbesondere für moderne Bestandsflächen führen. Die Bruttoanfangsrenditen werden in Bremen für das Jahr 2007 weiter attraktiv bleiben. Insofern ist zu erwarten, dass in 2007 ähnlich hohe Investitionsvolumen wie in 2005 und 2006 realisiert werden.
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