Rund um die Gewerbeimmobilie (10/2006, National)

Ein Mann für alle Fälle

Service entscheidet mehr denn je im Wettbewerb

Interview mit Anke Jäger, mfi Vermietungsmanagerin, und Rolf Dielmann, Servicemann

Frau Jäger, Sie managen die Vermietung im Bamler Servicepark. Wie kamen Sie auf die Idee, hier die Funktion eines Servicemanns einzurichten?

Die mfi ist bei ihren Mietern bekannt als Anbieter für guten Service in den Objekten. Wir haben uns die Frage gestellt, was wir noch verbessern können und wie wir den ohnehin schon stark ausgeprägten Servicegedanken im Servicepark noch erweitern und ausbauen könnten. Schließlich ist der Name Programm, und es ist unser Anspruch, den Mietern immer mehr und bessere Dienstleistungen zu bieten. Besonders wichtig ist uns, dass hiermit ein echter Nutzen für die Mieter verbunden ist. Deshalb haben wir unsere Mieter befragt, welches Angebot ihnen am ehestens eine Entlastung bringen würde. So wurde die Idee des Servicemannes geboren.

Im Gegensatz zu dem bereits vorhandenen objektbezogenen Hausmeister-, Reinigungs- und Gärtnerservice soll der Servicemann den Alltag der Mieter erleichtern, indem er kleine Dienstleistungen erbringt und Erledigungen übernimmt, die die Mieter viel Zeit kosten würden.

Herr Dielmann, Sie kümmern sich als Servicemann also um die kleinen und großen Dinge des Alltags und entlasten dadurch die Mieter des Bamler Serviceparks von zeitaufwändigen und mühseligen Tätigkeiten. Wie möchten Sie Ihre Funktion verstanden wissen? Welche Dienste bieten Sie im Einzelnen an?

Ich bin als Mann für alle Fälle für jeden Mieter da und verstehe mich als der eine zusätzliche Mitarbeiter, der in jedem Unternehmen fehlt, wenn es um außerplanmäßige, aber notwendige Tätigkeiten geht. Soll also eine Person oder eine Sache abgeholt beziehungsweise fortgebracht werden, dann braucht man dafür niemanden aus dem Unternehmen abzustellen, sondern ruft stattdessen einfach mich an, und ich erledige das dann zeitnah.

Mein Angebot besteht aus einem Büro- und einem Kurierdienstservice. Dabei umfasst der Büro- und EDV-Service u. a. die Wartung und Reinigung von PCs und Druckern wie auch die Einrichtung von Netzwerk-, Internet- oder DSL-Zugängen. Bei Bedarf übernehme ich auch die fachgerechte Entsorgung von ausgedienter Hardware. Ferner fallen in diese Servicekategorie Botengänge innerhalb des Parks und vertretungsweise Telefondienste.

Der Kurierdienst umfasst alle Fahrten mit Zielen außerhalb des Bamler Serviceparks. Dies können z. B. Auslieferungsfahrten mit dem Kundenfahrzeug sein, bei denen ich wie ein Mitarbeiter des Auftraggebers auftrete. So habe ich z. B. schon eine Videoanlage ausgeliefert und direkt beim Kunden vor Ort angeschlossen.

Wenn Not am Mann ist, helfe ich auch im Lager aus, erledige kleine Reparaturen an der Büroausstattung oder lasse die Wagen der Kunden waschen und übernehme selbst das Aussaugen und die Überprüfung von Öl- und Wasserstand. Welchen Dienst der Kunde auch benötigt, ich bin jederzeit ansprechbar.

Welche Qualifikationen und Fähigkeiten bringen Sie mit, und was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit besonders wichtig?

Ich bin von Haus aus Elektrotechniker und habe mich beruflich mit Hard- und Softwareentwicklung im Bereich MSR (Messen, Steuern, Regeln) beschäftigt. Mir ist besonders wichtig, dass die Mieter mit meiner Arbeit 100-prozentig zufrieden sind und mir gegenüber auch offen und ehrlich sind, wenn es Anlass zur Kritik gibt. Denn nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.

Frau Jäger, wie reagieren denn die Mieter im Bamler Servicepark auf dieses neue Angebot?

Wir haben das Konzept Anfang des Jahres auf unserem regelmäßigen Mieterfrühstück vorgestellt, ohne dass wir eine konkrete Person für diese Position hatten. Die Idee wurde durchweg begrüßt, und das Angebot wird von immer mehr Mietern genutzt. Und wer den Service erst einmal in Anspruch genommen hat, ist begeistert und wird mehr und mehr darauf zurückgreifen. Dies zeigen schon jetzt unsere Erfahrungen in diesem kurzen Zeitraum. Und vor allem eins: die Zufriedenheit spricht sich herum.

Es ist mir wichtig zu betonen, dass Herr Dielmann hier selbständig tätig ist. Allerdings unterstützt mfi ihn in der Start- und Anlaufphase mit dem Ziel, dass der Servicepoint sich etabliert und als eigene Marke selbst trägt.

Herr Dielmann, Ihre Dienstleistungen sind vom Auftraggeber zu bezahlen. Was kostet das und wie wird abgerechnet?

Es gibt selbstverständlich eine Preisliste für alle gängigen Serviceleistungen. Besondere Leistungen werden nach Absprache berechnet. Noch bis Ende des Jahres werden eine ganze Reihe von Services durch die mfi gesponsert und können von den Mietern kostenlos in Anspruch genommen werden. Sozusagen als Kennenlern-Angebot.

Doch auch ansonsten sind meine Preise sehr moderat und deutlich günstiger als andere Möglichkeiten oder der Einsatz eines eigenen Mitarbeiters.

Wie läuft denn so ein typischer Auftrag ab? Muss der Kunde z. B. einen Termin vereinbaren, oder stehen Sie sozusagen „Gewehr bei Fuß“?

Generell werden Aufträge von mir kurzfristig und zügig erledigt, doch die Erfahrung zeigt, dass es besser ist, Termine zu vereinbaren.

Frau Jäger, mit diesem Service setzen Sie Maßstäbe im Wettbewerb mit anderen Standorten. Ist das in der Servicewüste Deutschland ein echter Standortvorteil?

Service ist in Deutschland immer noch nicht selbstverständlich. Auch ihn in Anspruch zu nehmen muss noch gelernt werden. Aber es gibt keinen Zweifel, dass Service mehr denn je die Zukunft ist. Es geht letztlich darum: Wie kann ich betriebswirtschaftlich erfolgreich agieren, ohne auf Annehmlichkeiten zu verzichten? Das können wir bieten und sind damit eine echte Alternative zu einem Standort in der Innenstadt.

Das Interview führte Andreas P. Lienig
Facts:
Anka Jäger
mfi Management für Immobilien AG
Telefon 0201 - 820810
www.serviceparks.de
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