Hamburg (05/2006, National)

Neue Ideen in rotem Backstein

Die Speicherstadt ist das Wahrzeichen für Hamburg als Stadt der Seeleute und Händler. Das einmalige denkmalgeschützte Speicher-Ensemble im neogotischen Stil zieht Flaneure und Architekturbegeisterte an, die historische maritime Atmosphäre schnuppern wollen. Doch neben Teppich- und Teehändlern haben sich in den charakteristischen Gebäuden aus rotem Backstein längst Mieter etabliert, die mit neuen Ideen zur Lebendigkeit dieses außergewöhnlichen Quartiers beitragen.

Besucher werden freudig von Oscar begrüßt, dem Hund von Agenturchefin Britta Klötzner, der heute mal mit ins Büro darf. Schwanzwedelnd trägt Oscar einen Ball über die breiten Holzdielen und fordert die Gäste zum Spielen auf. Die Mitarbeiter der Werbeagentur Klötzner Company entwerfen indes neue Designs für ihre Kunden, beispielsweise für Imagebroschüren oder Geschäftsberichte. Die hohen hellen Räume bieten einen Blick auf den Brooksfleet und die gegenüber liegende Reihe von Speichergebäuden. „Die Speicherstadt ist ein idealer Ort zum Arbeiten“, sagt Britta Klötzner. „Kunden, die uns besuchen, sind begeistert von der Atmosphäre der Speicherstadt und wir profitieren von der kreativen Umgebung mit zahlreichen Agenturen und Dienstleistern in der unmittelbaren Nachbarschaft.“

Der „Sandthorquayhof“, in dem die Agentur seit fünf Jahren ihr Büro hat, ist ein klassisches Kontorhaus, in dem bereits seit über 100 Jahren Büroarbeit verrichtet wird. Das Gebäude wurde in den Jahren 1995 bis 1997 komplett saniert und bietet seitdem rund 9.000 m² Bürofläche. Insgesamt umfasst die Speicherstadt derzeit ca. 60.000 m² Büroflächen, die von der Besitzerin, der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), behutsam entwickelt wurden. Weitere 7.500 m² Speicherbüroflächen werden derzeit realisiert und stehen noch in diesem Jahr zur Anmietung zur Verfügung. Auch die klassischen Speichergebäude bieten bestechende Möglichkeiten für individuelle Nutzungen. Wer die Stufen bis zum VI. Boden im Block Q erklimmt, wird mit einem Besuch in einem ausgefallenen Showroom belohnt: Hier präsentiert Möbeldesigner Sascha Ulber seinen Kunden aus der Industrie die neuesten Entwürfe für Sessel, Regale oder ganze Schlafzimmer-Einrichtungen. Nur die rote Plastikschaukel, die Ulber für seine kleine Tochter an einem der alten Deckenholzbalken angebracht hat, gibt es in jedem Baumarkt.

Mit einem eigenen Aufzug erreichen die Mitarbeiter von Warner Music jede Etage ihres Speicherbüros und die riesigen Studios. Wo früher Teppiche und Kaffee gelagert wurden, finden sich heute neben modernstem Büroausbau auch Hightech-Installationen für Musik- und Filmproduktionen. Frei nach dem Motto „Hier wird Kaffee nicht mehr gelagert, sondern in den Meetings und Arbeitspausen getrunken“, bieten die Speicherbüroflächen ein ideales Ambiente für kreative Köpfe.


Lager wird Showroom oder modernste Bürofläche

Großzügige Präsentationsflächen – insbesondere für Mode oder Möbel – sind die aktuelle Form der Lagerhaltung, die die klassischen Lagernutzungen wie Teppiche, Kaffee, Tee und Gewürze harmonisch ergänzen. Diese traditionellen Nutzungen haben selbstverständlich weiterhin Bestand: Nach wie vor stellt die Speicherstadt das weltweit größte Handelszentrum für Orientteppiche dar. Nebenan werden auf Bildschirmen neue Verpackungsdesigns kreiert, werden in Besprechungen Kampagnen geplant oder neue Sterne für den Musikhimmel entdeckt. Wo heute nicht mehr gelagert wird, entstehen durch Umbau und Sanierung Speicherbüros. Mieter können nicht nur bei der Ausstattung, sondern auch bei der Raumaufteilung ihre Wünsche einbringen. Die Flächengröße lässt sich flexibel verändern, indem zwei oder mehr Böden neben- oder übereinander verbunden werden.


Zeitgemäße Ausstattung

Die Speichergebäude bieten reichlich (Gestaltungs-) Raum: Sandgestrahlte Wände, rustikale Dielenböden, ehemalige Lukentüren als Fenster, individuelle Zuschnitte und liebevoll restaurierte Baudetails tragen zum Ambiente bei. Dabei sind die Flächen hervorragend ausgestattet und bieten eine einzigartige Kombination von historischem Ambiente und modernstem Ausbau. Sie können zu attraktiven Preisen und flexiblen Konditionen gemietet werden – courtagefrei.

Hinter den geschichtsträchtigen Backsteinfassaden hält mit der denkmalgerechten Sanierung neueste Technik Einzug: Ausstattung, Elektronik und Haustechnik sind „state of the art“. Die Speicherbauten bieten auch heute noch ein wohltemperiertes Klima, das nicht nur Gewürze, sondern ebenso kreative Köpfe zu schätzen wissen.

Die massive Backsteinarchitektur hält die Gebäude im Sommer angenehm kühl und im Winter warm – das erspart hohe Kosten für Klima- und Heizanlagen und schützt zudem noch die Gesundheit.

Die Wünsche der Mieter werden von der HHLA kompetent, zügig und maßgeschneidert realisiert: Die breite Angebotspalette reicht dabei vom kleinen, preiswerten Büro für Existenzgründer bis hin zum repräsentativen Headquarter einer Medien-Agentur.

m Einzelfall wird sogar ein kompletter Speicherblock für einen neuen Mieter hergerichtet: Die Hamburg Port Authority wird ab dem Herbst 2006 ihren neuen Sitz mit knapp 20.000 m² im Block P der Speicherstadt haben, welcher zurzeit umfassend modernisiert wird. Die Projektentwicklung der HHLA ist ein kompetenter Berater, auch für die rasche Umsetzung von Kundenwünschen, denen nur durch die bestehende historische Struktur der Gebäude Grenzen gesetzt werden.


Umgebung mit Neuigkeitswert

Die Speicherstadt grenzt unmittelbar südlich an die Hamburger City und wird wiederum im Süden von der neu entstehenden HafenCity ergänzt. Diese Lagegunst im Herzen Hamburgs macht die Speicherstadt für neue Nutzungen besonders attraktiv, zumal der Freihafenstatus des gesamten Gebietes aufgehoben ist. Damit ist der Zollzaun gefallen, der bis zum Jahr 2002 auch viele Hamburger davon abgehalten hat, doch mal zum Bummeln in die Speicherstadt zu gehen.

Die Speicherstadt bietet nicht nur kurze Wege in die City, sondern auch „vor der Haustür“ eine gewachsene Infrastruktur: In Sondergebäuden wie ehemaligen Zollhäusern finden sich Cafés und Restaurants. U-Bahn und Metrobusse erschließen das Quartier, und außerdem fügt sich noch ein erst im vergangenen Sommer eröffnetes Parkhaus mit über 800 rund um die Uhr zugänglichen Pkw-Stellplätzen harmonisch in die Reihe der Speichergebäude ein.

Besuchermagneten wie das Hamburg Dungeon, das Miniaturwunderland oder das Kehrwieder Varieté locken Hamburger und auswärtige Gäste in die Speicherstadt.



Der Bau der Speicherstadt

Die Speicherstadt wurde von 1885 bis 1927 auf den Brookinseln im Süden der Hamburger Altstadt errichtet. Mit Treppengiebeln, Zinnen und Spitzbögen zitieren die Speicher die gotische Backsteinarchitektur der Hansestädte. Hinter den Fassaden verbargen sich jedoch ausgesprochen moderne Errungenschaften wie vorgefertigte Eisenskelette, hydraulischer Windenantrieb oder elektrische Beleuchtung. Insgesamt umfasst das denkmalgeschützte Ensemble derzeit rund 300.000 m² Gewerbefläche, die überwiegend als Lager und Büro genutzt werden. Die Eigentümerin HHLA verfügt über 120 Jahre Erfahrung im Umgang mit den inzwischen denkmalgeschützten, auf Eichenpfählen gründenden Speicherbauten und betreibt die Entwicklung und Vermietung des Gebäude-Ensembles sensibel, nachhaltig und wirtschaftlich vernünftig.

Wer seinen mittäglichen Imbiss im Sommer auf den Stufen zu einem Fleet einnimmt, muss sich allerdings von Touristen bestaunen lassen, die auf Barkassen eine Hafenrundfahrt machen. Schließlich wird in der Speicherstadt nicht nur gearbeitet, sondern auch Freizeit genossen.

Die HHLA

Die Hamburger Hafen und Logistik AG ist das führende Unternehmen der deutschen Seehafenwirtschaft. Mit rund 3.500 Mitarbeitern in den vier Geschäftsfeldern Container, Intermodal, Logistik und Immobilien hat sie ihre Aktivitäten entlang der Transportkette systematisch über die Hamburger Hafengrenzen hinaus ausgebaut. Die heutige HHLA wurde 1885 unter dem Namen „Hamburger Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft“ – abgekürzt HFLG – als Public Private Partnership von Hamburger Bankiers und Kaufleuten sowie dem Hamburger Senat gegründet. Die zentrale Aufgabe der HFLG war es damals, das weltweit modernste Logistik-Zentrum zu bauen und zu betreiben: die Hamburger Speicherstadt. Zusammen mit den in den 1860er Jahren entstandenen modernen Hafenbecken und Kaianlagen bildete sie schon seinerzeit das Herz des aufstrebenden Welthafens Hamburg.
Facts:
Kontakt: Hamburger Hafen und Logistik AG, Geschäftsfeld Immobilien
Telefon: 040 – 30 88 35 44
E-Mail: immobilien@hhla.de
Internet: www.hhla.de
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