BERLIN (10/2005, National)

Büros am Wasser DB Immobilien

Im Westen was Neues

Auf einer Insel in der Spree entstanden, verfügt Berlin über große Wasserflächen und 197 km Fluss- und Kanalläufe. An diesen Ufern lagen am Beginn des letzten Jahrhunderts noch die Versorgungseinrichtungen für die wachsende Großstadt. Ein Großteil des Güterverkehrs – Obst und Gemüse aus dem Umland, Brennstoff aus den Bergbauregionen oder Baumaterial für die wachsende Stadt – wurde in den zahlreichen Berliner Häfen angelandet. Aber bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich Berlin vom Wasser wieder abgewendet, waren doch die Lastkähne, die auch den Abfall aus der Stadt hinaustransportierten, kein schöner Anblick und auch keine Wohltat für die Nase.

Fast 1.000 Brücken dominieren im Stadtbild über die Kanäle und Flüsse. Erst in den 1980er Jahren begann mit der Besinnung die Rückkehr an das Wasser.

Am ehemaligen Charlottenburger Salzhafen ist ein ganzes Stadtquartier neu entstanden. Aus Lagerhäusern werden Lofts, die Hafenanlagen sind zugeschüttet und mit hellen Stadtwohnungen bebaut worden. Das Fraunhofer Institut unterhält hier eine große Forschungseinrichtung, Versicherungen, eine Botschaft und Banken haben sich am Standort etabliert und genießen den Blick auf den Landwehrkanal und die Spree, die insbesondere in den Abendstunden immer wieder mit schönen Sonnenuntergängen zu überraschen versteht. Die Spree aufwärts sind auf einem großen Gewerbeareal moderne Büros, ein Hotel, ein Kommunikationszentrum und das Bundesinnenministerium untergebracht. Zu diesem Standort gehört auch der Büro- und Technologiepark „Focus“, mit dessen Entwicklung bereits in den 1980er Jahren begonnen wurde und der sich schnell zu einem Standort der Berliner Hightech-Unternehmen entfaltet hat. Hier im Bogen der Spree verbindet sich der Charme von Alt und Neu.

Wesentliche Teile des Berliner Zentrums der Macht, das Regierungsviertel, sind unmittelbar im Tiergarten an der Spree gelegen. Die Architekten haben den Lauf des Flusses gezielt in die Masterplanungen integriert, die Ost-West-Achse aus Kanzleramt und Bundestagsbüros wird bewusst an zwei Stellen vom Fluss unterbrochen und ist so wesentlicher Grund für die architektonische Spannung.

Das „Spree-Eck“ neben der Schweizer Botschaft, das einzige Nicht-Regierungsgebäude an diesem Ort, bildet durch seine spitze Form einen Gegensatz zum runden Lauf der Spree, nimmt aber nachts durch die blaue Illumination den Fluss optisch wieder auf.
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