AACHEN (10/2005, National)

Attraktiver Büromarkt Aachen Initiative Aachen e.V.

Top-Lagen außerhalb der Innenstadt sind besonders gefragt

Aachen ist ein Standort mit Potenzial. Rankings der Wirtschaftsstandorte führen Aachen auf den vordersten Plätzen und attestieren der Stadt sehr gute Zukunftschancen. „Die zentrale Lage zwischen den europäischen Ballungsräumen, die hervorragenden Verkehrsverbindungen, qualifizierte Arbeitskräfte, ein gutes Investitionsklima und das Technologie- und Wissenschaftspotenzial sind unsere heraus-ragenden Stärken“, fasst IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Drewes die Standortvorteile der Region zusammen.

Der gewerbliche Immobilienmarkt der Stadt ist vorrangig geprägt von kleinteiligen Anmietungen, einem moderaten Preisniveau und einem hohen Anteil von Eigennutzern. Dies zeigt der Immobilienmarktbericht der Initiative Aachen e. V., die den gewerblichen Immobilienmarkt der Kaiserstadt seit fünf Jahren analysiert und die Daten – unterstützt von zwölf regionalen Playern sowie der Kommune, den Kammern, den Verbänden und dem Gutachterausschuss – seit zwei Jahren sogar in jährlichem Turnus erhebt. Insgesamt belief sich die Vermietungsleistung in Aachen im vergangenen Jahr auf 43.430 m2 Fläche.

Damit verringerte sich die Gesamtvermietungsleistung im Vergleich zum Vorjahr um 25.000 m2. Den deutlichsten Rückgang verzeichnete dabei der Büromarkt mit rund 13.000 m2 Fläche. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung dürfte da für ebenso verantwortlich sein wie die damit verbundene Nachfrage nach kleineren Flächen. Zudem wurden im Jahr 2004 nur wenige marktrelevante Projekte bezugsfertig.

Mit 19.280 m2 entfiel der größte Anteil des Flächenumsatzes auf den Büroflächenmarkt, dicht gefolgt vom Lager- und Produktionsflächenumsatz, der 17.930 m2 Fläche erreichte. 6.220 m2 Einzelhandelsfläche wurden 2004 neu vermietet. Gefragt waren im Büroflächensegment primär die außerhalb der Stadt gelegenen Top-Lagen, wie die Bürostandorte Lichtenbusch mit der Pascalstraße oder die Kackertstraße in Aachen-Laurensberg und die City-Randlagen im Bereich der Außenringe. In beiden Lagen zusammen konzentrierte sich 85 % des Flächenumsatzes. Die moderne Ausstattung der Gebäude trug maßgeblich dazu bei, dass der Leerstand von untergeordneter Bedeutung war.

Entsprechend wurden hier auch die höchsten Mieten von bis zu über 10 E/m2 realisiert. Die Tendenz hin zum Mietermarkt hat sich insgesamt jedoch verstärkt, denn die Mieten sind vor allem im Bereich der City gefallen. Hier wurden 2004 die meisten Flächen für einen Mietpreis von 6,50 E/m2 bis 8,50 E/m2 vermietet, im Jahr zuvor wurden noch über 10 E erzielt.

Allerdings zeigt der Büromarktbericht, dass die Mietpreisspannen in den verschiedenen Lagen sehr unterschiedlich sein können und die Preise entscheidend von der Qualität und der verkehrsgünstigen Lage der Flächen abhängen. Die Analyse nach Größenklassen verdeutlicht, dass Unternehmen vorrangig gut ausgestattete, flexible Flächen im Segment zwischen 200 und 1.000 m2 nachfragten. Die meisten Vermietungen in dieser Kategorie entfielen mit über 50 % dieses Flächensegments auf die Top-Lagen außerhalb. Kleinteilige Büroeinheiten bis maximal 200 m2 Fläche konzentrieren sich auf die Aachener City und den City-Rand. Die Analyse zeigt über alle Lagen hinweg, dass Flächen, die nicht verkehrsgünstig gelegen sind, und Einheiten ohne Parkmöglichkeiten nur schwer zu vermarkten sind. Aachen versteht es zunehmend, sich als attraktiver Immobilienstandort zu positionieren; und die Großprojekte unterschiedlicher Investoren und Entwickler, die derzeit entstehen, belegen das Weiterentwicklungspotenzial des Mittelzentrums.

Insgesamt beziffert sich das Investitionsvolumen bis 2015, das öffentliche und private Träger in Neu- und Umbauprojekte einbringen, auf eine Milliarde E. Alleine die RWTH und die FH Aachen investieren in den kommenden zehn Jahren rund 480 Millionen E in 340.000 m2 Nutzfläche.

Markante Projekte wie der Ausbau des Aachener Turniergeländes für gut 35 Millionen E sind, mit Blick auf die Weltreiterspiele 2006, bereits fertig gestellt. Derzeit gestaltet die Deutsche Bahn den Bahnhofsvorplatz für 2,6 Millionen E voraussichtlich bis August 2006 zu einem städtebaulich attraktiven Entree.

Auch die wichtigsten Fußgängerzonen wurden modernisiert und steigern so die Attraktivität der Innenstadt und das Image als moderne Einkaufsstadt. Aushängeschild für die Einzelhandelsqualität der Stadt ist die neue Galeria Kaufhof zwischen Adalbert- und Reihstraße, die Anfang September mit einer Gesamtverkaufsfläche von 15.000 m2 auf vier Etagen ihre Türen öffnete. Der Immobilienmarktbericht der Initiative Aachen, einschließlich des ersten gewerblichen Mietspiegels für Aachen, erscheint zur EXPO REAL 2005.

AACHENER GROSSPROJEKTE IM ÜBERBLICK

Finanzamtszentrum
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) investiert 37 Mio. E in den Bau eines neuen Gebäudes für alle fünf Aachener Finanzämter. Ab Dezember 2005 sollen rund 1.000 Mitarbeiter in dem 16.400 m2 großen Gebäude an der Krefelder Straße ihre Arbeit aufnehmen. Das Finanzamtszentrum wird über rund 400 Parkplätze verfügen.

Justizzentrum
Am Adalbert-Stein-Weg entsteht bis Dezember 2005 das neue Zentrum für alle Aachener Justizbehörden mit insgesamt 900 Bediensteten. 78 Mio. E fließen in den Bau des 40.000 m2 großen Zentrums, zu dem ein 9-geschossiges Parkhaus mit 378 Stellplätzen gehört. Bauherr und Vermieter ist der BLB NRW.

Super C
Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) baut ein neues Studentisches Service Center mit geothermischer Energieversorgung neben dem Uni-Hauptgebäude am Templergraben. Das 4.600 m2 große Gebäude mit Verwaltungseinheiten, Veranstaltungs-, Tagungs- und Konferenzbereichen soll 2007 fertig gestellt werden. Kennzeichen des Gebäudes ist das herausragende Obergeschoss, das dem Gebäude die Form eines großen C gibt.

Aachen Arkaden
Mit den neuen Aachen Arkaden entsteht bis Herbst 2007 eine überdachte Shoppingmall gegenüber dem Bahnhof Rothe Erde an der Trierer Straße / Eisenbahnweg. Das Gebäude, in das die Aachen Arkaden Real Estate GmbH gemeinsam mit TCN Property Projects Deutschland rund 75 Mio. E investiert, umfasst eine Mietfläche von rund 27.000 m2 für Einzelhandel, Gastronomie, Freizeit sowie Dienstleistung.

Haus für Musik
Für den Bau und Betrieb eines neuen Konzerthauses engagiert sich die Stiftung i. G. Haus für Musik, die rund 25 Mio. E zur Realisierung des Entwurfs der Schuster Architekten (Düsseldorf) aus privaten Stiftungsgeldern zusammentragen will. In dem Haus der Musik ist ein großer Saal mit 1.400 Plätzen vorgesehen und ein klei-ner mit 300 Plätzen. Bis 2008 soll das Gebäude an der Monheimsallee, zwischen Eurogress und Spielcasino, realisiert werden.

Kaufland Warenhaus
Ein neues, 4.300 m2 großes Kaufland SB-Warenhaus entsteht bis Februar 2006 an der Ecke Vaalser Straße / Halifaxstraße. Zum Komplex in Aachen gehören weitere 200 m2 Verkaufsfläche, die von Konzessionären genutzt werden, und rund 350 Parkplätze.

Porta Möbelhaus
Die Porta Möbel GmbH baut derzeit ein neues Möbelhaus in Aachen an der Krefelder Straße / Gut Wolf. Insgesamt bietet das Möbelzentrum, das im Spätsommer 2006 eröffnen soll, gut 30.000 m2 Verkaufsfläche und 700 Parkplätze.
Facts:
Kontakt Initiative Aachen e. V.
Bürohaus westTor
Vaalser Str. 259
52074 Aachen
Tel. 0241 – 879 30 00
e-mail: initiative-aachen@t-online.de
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