Bürostandort Dortmund (04/2005, Ruhr)

Phoenix

... oder wie die Zukunft ein Stück Dortmund erfasst

Im Süden Dortmunds, kaum drei Kilometer von der City entfernt, entsteht ein neuer Technologie- und Dienstleistungspark auf rund 110 ha Fläche: PHOENIX. Das Profil des Standortes ist schon erkennbar: Mikrotechnik und IT – Innovation verbindet sich mit Tradition.

Phoenix war einst ein Wesen in der Mythologie: Die hethitische Sonnengöttin Arianna entflammte einen dunklen Stern, um der Welt Licht zu schenken. Dabei fielen Funken auf den Urvogel herab und entflammten sein Gefieder. Doch nur seine äußere Hülle verbrannte und aus der Asche erhob sich der wiedergeborene Vogel Phoenix in goldenem und rotem Gefieder.

PHOENIX war einst auch ein Montanstandort: In Dortmund-Hörde wurde 1852 ein gewaltiges Hochofenwerk gebaut; Generationen von Schmelzöfen spieen hier Roheisen in die Gießbetten. Endgültig stillgelegt wurde das Werk im Okto-ber 1998. Im Mai 2001 kaufte die Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein-Westfalen (LEG) das Gelände. Seither sind LEG, das dortmund-project und die städtische Wirtschaftsförderung mit der planerischen Ideengebung, Baureifmachung und Vermarktung der Flächen befasst.

PHOENIX ist die Vision von einem Technologie- und Dienstleistungspark, die stetig Gestalt annimmt. Seit 2002 rollen hier die Bagger. Für Unternehmen der Mikrotechnologie, für Firmen der Informationstechnik; für Gewerbe und Dienstleistung. Finanziell gefördert wird das Vorhaben auch von der Europäischen Union.

Die MST.factory

Einen Blick auf das Potenzial des Gewerbeparks PHOENIX lässt die neue MST.factory zu: Am 25. September 2003 vollzogen Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Arbeitsminister Harald Schartau und der Dortmunder Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer den symbolischen ersten Spatenstich. Am 7. April 2005 hat die Einweihung
stattgefunden; die 7.000 m2 Büro- und Laborflächen im 4-geschossigen Gebäude sind aber schon so gut wie ausgebucht. 18,5 Mio. Ä sind verbaut, und schon muss wieder investiert werden: für den 2. Bauabschnitt.

Die MST.factory GmbH bietet Firmengründern der Mikrotechnik eine professionelle technische Infrastruktur, die ihnen eine schnelle Umsetzung ihrer Konzepte ermöglicht. Sie unterstützt Start-ups in der Mikrosystemtechnik sowohl durch den Zugang zu modernsten Fertigungsanlagen als auch durch ein spezielles Beratungsangebot. Im Mittelpunkt stehen neben der kaufmännischen Unterstützung die Vermittlung von Finanzierungsmöglichkeiten und die Nutzung von Büro-, Labor- und Reinraumflächen. Schon jetzt übt das Projekt seine Anziehungskraft aus. Ein Automobilzulieferer verlegt derzeit seine Fertigung von Wuppertal nach PHOENIX in DO-Hörde. 50 Mitarbeiter ziehen mit, 25 weitere werden gesucht. Vor allem Kunststoff-Elemente im Spritzgussverfahren werden hier hergestellt, Mikrotechnik ist z.B. bei Düsen gefragt.

Historische Gebäude sind Bestandteile der Vision Phoenix

Aber nicht nur große Freiflächen warten auf künftige Investoren. Neben der MST.factory dortmund reckt sich ein Dinosaurier der Montanzeit: Die 158 m lange alte Gasgebläsehalle. Auch hier wird die Idee, Gründern und jungen Unternehmen zum Erfolg zu verhelfen, Einzug halten. Als neue „Softwarehalle“ verfolgen die Planer architektonisch ein „Haus-in-Haus-Konzept“. Dieser Inkubator der IT-Industrie wird weitere Unternehmensansiedlungen im Umfeld fördern. Die von fern sichtbare Landmarke der Hochofenanlage PHOENIX besteht aus Winderhitzern, der GießhalleÖ und zwei Hochöfen. Vor dieser industriellen Kulisse ist auf dem ca. 5 ha großen Baufeld Neues geplant: Nutzungen für Büros, Forschung und Technik, Freizeit und Kultur. Die Stahl-Kulisse sieht schon heute Kulturelles: „Open-Air-Kino-Events“ unter den nachts farbig illuminierten Zustellgerüsten der Hochöfen.

Apropos Kultur. Einen Steinwurf von den stählernen Kolossen entfernt steht die „PHOENIX Halle Dortmund“. Als Gasgebläsehalle und Reserveteillager zwischen 1905 und 1913 gebaut, dient die „PHOENIX Halle Dortmund“ nach einer Grundrenovierung seit Mitte 2003 als Ausstellungsort und Tagungsstätte der Stadt Dortmund. In letzter Zeit wird sie zunehmend von Künstlern der jungen Medien-Avantgarde genutzt. Das Projekt PHOENIX Arkaden verwandelt eine backsteinerne „Ammoniakhalle“ in ein attraktives Büro- und Servicecenter mit rund 4.000 m2 Büroflächen.

Lage und Erschließung – das A und O des Erfolges

Der Vision eine Bresche, PHOENIX eine Straße! „Konrad-Adenauer-Allee“ heißt die zentrale Erschließungsachse für die künftigen Baufelder, die sich von Ost nach West über das Areal zieht. Im Osten besteht dann die Anbindung an das Stadtteilzentrum DO-Hörde, im Westen an die vierspurig ausgebaute Bundesstraße B54. Diese wiederum dient als Anbindung an die Dortmunder City und ist Zubringerin sowohl zur Autobahn A45 (Dortmund–Frankfurt) als auch zur A40/A44 durch das gesamte Ruhrgebiet. Und last but not least: die Freiflächen. PHOENIX ist eingerahmt vom traditionsreichen „Westfalenpark“ im Norden und grenzt an den altehrwürdigen Rombergpark im Westen. Über das PHOENIX Gelände wird künftig eine breite Grünvernetzung laufen.

Da trifft es sich gut, dass die nahe Emscher derzeit renaturiert wird. Die Umwandlung des Abwasserträgers zu einem gesunden Fließgewässer, eingebettet in eine Auenlandschaft, ist ein erklärtes Ziel seit der internationalen Bauausstellung Emscherpark 1988–1999.

Im Jahr 2008 wird die Erschließung und Baureifmachung des gesamten Geländes abgeschlossen sein. PHOENIX tritt dann in neuem Gewand auf – die Zukunft hat die Fläche erfasst.
Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!