Düsseldorf Kennedydamm (07/2004, Düsseldorf und Köln)

Kennedydamm - Ein Klassiker mit Format

Düsseldorfs etablierter Bürostandort ist weiter auf Expansionskurs

Von einer Laubenkolonie zu einem Stadtquartier mit Klasse – das ist die Erfolgsstory rund um den Kennedydamm. Die günstige Lage zwischen Innenstadt, Flughafen und Messe rückte die Kleingartenanlage “In der Lohe“ in den fünfziger Jahren in den Mittelpunkt stadtplanerischer Aktivitäten.

Der Bau der vierspurigen Verkehrsachse Kennedydamm in den sechziger Jahren legte den Grundstein für die zügige Entwicklung. Namhafte Hotels wie das Hilton oder das SAS-Radisson und zahlreiche bedeutende Verwaltungsniederlassungen entstanden in den frühen siebziger Jahren.

Das Konzept, diesen Bereich zur Entlastung der Innenstadt von Großprojekten zu planen, ist aufgegangen. Hier konnte die Stadt den Wünschen der Unternehmen nach adäquaten Neubauten in großem Umfang nachkommen.

Das Stadtquartier für Konzernverwaltungen, Beraterfirmen und staatliche Institutionen

Heute präsentiert sich der Kennedydamm als etablierter Bürostandort. Absicht der Stadt ist es, die Büronutzung behutsam weiter zu verdichten. Nationale und internationale Großunternehmen wie Degussa, e.on, IBM, L’Oréal, Sumitomo und die IKB Deutsche Industriebank fühlen sich hier heimisch. Mittlerweile gilt der Kennedydamm mit Deloitte & Touche, Kienbaum, KPMG und Roland Berger als Düsseldorfs Beraterviertel. Auch eine ganze Reihe von Einrichtungen wie die Fachhochschule, das Rechenzentrum NRW, das Landesarbeitsamt oder das Umweltministerium haben hier ihren Sitz. Ganz in der Nähe haben sich die Kaiserswerther und die Danziger Straße zu einem Zentrum für Modefirmen wie Burlington, Etienne Aigner, Joop, Marc O’Polo oder Mulberry etabliert.

Gläserne Büroarchitektur mit farbiger Lichtkunst und Grünoasen

Aufwändige Sanierungen, doch insbesondere Büroneubauten in den vergangenen Jahren, sind Zeichen für die anhaltende Vitalität des Kennedydamm-Gebiets.

Großes Aufsehen erregte der Abriss des Hochhauses der C&A Einkaufsgesellschaft in der Georg-Glock-Straße. An seiner Stelle wurde das GLOCK HAUS errichtet. Das hochmoderne Bürogebäude besticht durch seine Klarheit und Offenheit.

Die über die ganze Gebäudehöhe vorspringende Glasfassade ist sein Markenzeichen. Lichtkunst lässt das GLOCK HAUS abends in allen Regenbogenfarben erstrahlen. In einer Mischung aus Glas, Holz und viel Grün kommt dagegen der Bürokomplex KAP 1 am Karl-Arnold-Platz daher.

Elegant wurden hier zwei achtgeschossige Büroriegel durch ein Atrium verbunden. Gegenläufig angeordnete Pflanzterrassen auf jeder Etage machen das Atrium zu einer grünen Oase. Mit der größten freitragenden Glaskuppel Deutschlands kann das Spherion aufwarten. Der Bürokomplex liegt ein wenig versteckt in der Schwannstraße. Eindrucksvoll überspannen 3.500 m2 Glas vier siebengeschossige Baukörper, jeder mit einem anders farbigen Fassadenband. Das großzügige 30 m hohe Atrium verbindet über Brücken die einzelnen Gebäude miteinander. Ein Restaurant und eine Café-Bar haben den Ort in kürzester Zeit zu einem beliebten Treffpunkt nicht nur für Geschäftspartner werden lassen.

In der finalen Bauphase befindet sich das Kennedy Haus in der Hans-Böckler-Straße. Noch im Sommer dieses Jahres wird das Bürohaus bezugsfertig sein.

Planungen sorgen für Perspektiven, so auch am Kennedydamm. Das Projekt Sky Office steht in den Startlöchern. 89 m hoch soll er werden, der Büroturm am Benningsen-Platz. Mit seinen 23 Geschossen wird er seine Nachbarn überragen und die Hochhaus-Silhouette Düsseldorfs ergänzen. Der Solitär aus zwei spitzen, nahezu volltransparenten Ovalen und seinem flügelförmig geneigten Dach wird ein starkes Zeichen setzen. Man darf gespannt sein, wann es losgeht.

Hightech zwischen Pferdestall und Exerzierhalle auf dem Kasernengelände

Ganz andere Dimensionen hat dagegen die Großkonversion des alten Kasernengeländes zwischen Johann- und Tannenstraße. Die Ulanen-Infantrie- und Artilleriekaserne des ausgehenden 19. Jahrhunderts beansprucht immerhin 15 ha.

Ein spannendes Werkstattverfahren brachte Klarheit. Der Siegerentwurf schaffte den Spagat zwischen der Rettung historischer Gebäudesubstanz und den Rentabilitätsvorstellungen der Investoren. Erhalten bleiben Mannschaftsgebäude, Pferdestall und Reithalle, Exerzierplatz und die alte Baumallee.

Insgesamt sollen auf diesem Gelände um die 125.000 m2 Bruttogeschossfläche entstehen. Davon sind 60 % für Büros, Gastronomie und Läden vorgesehen, darunter ein Bürohochhaus mit 30 Etagen, das als optisches Entree dienen soll. Die restlichen 40 % sollen sich auf 500 Neubauwohnungen verteilen. Noch für Mitte dieses Jahres ist mit dem erforderlichen Baurecht für den ersten Abschnitt zu rechnen.
Facts:
Marc Kleinpeter, Partner bei der
Trombello Kölbel Immobilienconsulting GmbH
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