Rund um die Gewerbeimmobilie (04/2004, München)

Büroeinrichtung, Steelcase Werndl AG

GROSSARTIGES RAPIDS-HEIM
Steelcase strukturiert die Welt der Arbeit neu


Keine rosa Zeiten im Augenblick: Furcht und Unbehagen wechseln mit Hoffnung und Zuversicht. Davon ist nicht zuletzt auch "das Büro³ betroffen, doch es gibt sich leise wie immer. Dabei hat es eine hohe soziale Kompetenz. In den hochentwickelten Staaten gewährt es mehr als der Hälfte der arbeitenden Bevölkerung Arbeit und Brot. Und es ist der Ort der kreativen Ideen. Grund genug, einen Blick darauf zu werfen ­ und auf die Rolle, die Steelcase, weltweit führender Büroeinrichter, dabei spielt.

"Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, werdet Ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.³ Ob diese "Weissagung der Cree³ genannte Schreckensvision tatsächlich von einem Indianerhäuptling namens Seattle stammt, wird inzwischen stark bezweifelt. Zumindest ist sie gut erfunden und hat Unendliches bewirkt. Noch 1970 war der amerikanische Drehbuchautor Ted Perry, dem sie für einen Film über Umweltschutz womöglich aus der Feder floss, ein fast einsamer und milde belächelter Rufer in der Wüste.

Umso mehr verblüfft die Tatsache, dass schon 1912 die Gründer von Steelcase Inc. in Grand Rapids (Michigan), nicht allzu weit von der expandierenden Metropole Chicago entfernt, in ihrem ersten Sinn-Papier die Verpflichtung ihrer Mitarbeiter zur Verantwortung gegenüber anderen und sich selbst formulierten.

Die Familien Hunting, Pew und jene mit dem schönen deutschen Namen Wege schrieben ihnen ins Stammbuch, das Leben sei ihnen nicht verliehen zu Ruhe, Müßiggang und hemmungslosen Verstößen gegen die Regeln von Gesundheit und Wohlbefinden. Zuvörderst werde von ihnen Leistung erwartet. Allerdings seien dabei Mensch und Umwelt pfleglich zu behandeln.

Und das ungefähr in einer Zeit, als sich ­ nach dem Börsenkrach ­ die amerikanische Industrie völlig rücksichtslos ins (Flächen-) Gigantische ausdehnte und für ihre Büros dringend jene stählernen Behältnisse und Arbeitstische benötigte, die Steelcase herstellte. Selbst heute hegen die Epigonen aus der Steelcase-Führungscrew Achtung vor solcher Weitsicht, zumal sie nicht ohne eine gewisse wohl wollende Strenge gelebt wurde ­ und gelebt wird. Da verwundert es denn nicht allzu sehr, dass der automatische Internet-Übersetzer den Ort für das Steelcase-Headquarter mit "Großartiges Rapids³ angibt.

Denn wesentliche Kriterien einer auch künftig noch lebenswerten Welt heißen Ressourcen-Schonung und Nachhaltigkeit. Und nach nichts anderem stand den Steelcase-Gründervätern der Sinn. Ihre Essentials verquicken drei sich auf den ersten Blick widersprechende Business-Anforderungen: Mensch, Leistung und Umwelt. Oder auch Erfolg, Performance und Ökologie.

Dementsprechend hoch gehalten wird der Umweltgedanke von sämtlichen der 50 Fertigungsstätten, die Steelcase in der ganzen Welt betreibt. In Deutschland wurde der Standort Rosenheim, seinerzeit noch der Firma Werndl vorbehalten, bereits 1997 nach dem Öko-Audit validiert und inzwischen revalidiert. Ebenfalls validiert ist das Werk in Durlangen. Die Steelcase Werndl AG ist außerdem nach ISO 9001, 14001 und EMA zertifiziert. Und die (Holz-) Produkte tragen den Blauen Engel.

Der Mensch also muss "funktionieren³. Das aber tut er nur in einer intakten Umwelt. Unter diesen Begriff subsummiert der Einrichtungs-Weltmarktführer nicht zuletzt auch Faktoren wie motivierendes Ambiente, sauberen Führungsstil und menschlichen Umgang miteinander.

Steelcase geht bei seinen Office-Planungen daher grundsätzlich von einer Kausalität aus zwischen der Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter auf der einen und dem Umfeld, in dem sie tätig sind, auf der anderen Seite. Nur wer eine solche Interdependenz in sein büroeinrichtendes Kalkül ziehe, könne die Office-Performance entscheidend verbessern.

Steelcase gibt seinen Kunden ­ in den letzten fünf Jahren waren es mehr als 80.000 ­ nach Möglichkeit keine Arbeitsmittel an die Hand, bevor nicht die Bürotätigen präzise beobachtet und die von ihnen bevorzugten bzw. abgelehnten Arbeitsweisen analysiert wurden. Dadurch gelingt dem weltweit führenden Einrichter, einem börsennotierten Fortune 500-Unternehmen mit 2,6 Milliarden Dollar Umsatz in 2003, der schwierige Spagat zwischen dem Menschen und seinem Umfeld, gelingt ihm die essentielle Abstimmung der Raum-Strategie auf die Unternehmens-Strategie.

Große Erfolgserwartung bei hoher Motivation

Diesen Spagat erprobt Steelcase allemal im eigenen Haus ­ hierzulande im jedem Interessenten geöffneten Workl@b in Rosenheim: Angesagt sind nonhierarchische Management-Methoden, transparente Projekte, offene Kommunikation, Zusammenwirken im Team ohne Eifersucht, aktuelle Konferenz-Methoden, Telearbeit, Desk-Sharing. Der Mensch wird dabei stets in den Mittelpunkt gestellt. Seine Belange, seine Leidenschaften und Abneigungen werden, wann immer möglich, berücksichtigt. Steelcase interessiert sich für sein Wohlergehen, seine Gesundheit, sein Wohlbefinden. Auf der anderen Seite ist der Leistungsdruck der Mitarbeiter hoch. Uhrzeit und Wochentag sind dennoch selten ein Thema zum Lamentieren, denn regelmäßig greift der routiniert gehandhabte Faktor Motivation stark durch.

Die Rechnung ist ganz einfach und geht auf: Ein glücklicher Mensch ist engagierter als ein unglücklicher, ein gesunder kreativer und zugänglicher als ein schmerzgeplagter, ein anerkannter leistungsbereiter als ein missachteter. Steelcase ist überall an seinen mehr als 900 Standorten bestrebt, seine Kunden von der Binsenweisheit zu überzeugen, dass es nicht das kopfeinziehende, ängstliche Unterordnen ist, das Erfolg produziert, sondern kommunikatives Miteinander der Menschen in einem Büro, das mit Produkten eingerichtet ist, die für den Nutzer entwickelt wurden. 2004 wird darüber hinaus zum Jahr der Produktoffensive: 15 neue Büromöbel- und Bürostuhl-Programme, allesamt noch wertiger als zuvor, werden das Erfolgsrezept von Steelcase weiter potenzieren. Der kreative, globale Büroeinrichter aus Grand Rapids, bei den Absatzzahlen seit 1974 ununterbrochen Branchenführer, nennt das, was er bei seinen Kunden erreichen möchte ­ die Trilogie aus Erfolg, Ökologie und Performance, "Inspiration Office³. Inspiration ist alles. Motivation, Ansporn. Anerkennung. Lob, Auszeichnung, Belohnung. Aber natürlich auch Tadel, selbst strenger, wenn er berechtigt ist. Denn natürlich ist auch Steelcase keine Insel der Seligen.

Das überhaupt zeichnet Steelcase in den USA ebenso aus wie die deutsche Tochter Steelcase im bayerischen Rosenheim oder das europäische Headquarter in Strasbourg: Sie wollen partout nicht einfach Büromöbel verkaufen: Möbelsysteme, Arbeitstische, Sitzmöbel, Ablagebehältnisse, Schrank- und Trennwände, Leuchten und Raumteiler und Accessoires und Container und Steh-SitztischeS Der Steelcase-Ehrgeiz geht weit darüber hinaus: Die neue Büroeinrichtung soll ein Unternehmen zum Positiven verändern ­ ein müdes in ein munteres, ein lahmes in ein aktives, ein blindes in ein sehendes.

Das ist das Unternehmens-Ziel, denn ein Kunde, der sich so aufgestellt wiederfindet, geht nicht mehr verloren. Dazu hält Steelcase entsprechend seiner weltweit führenden Position mit mehr als 500 Produktlinien ein Portfolio bereit, das im Einrichtungsbereich kein zweites Mal zu finden ist. Gleiches gilt für die Patente: 1.400 Design- und Funktionsrechte sind Steelcase-eigen ­ 600 in den USA und 800 in einer Vielzahl anderer Länder. Deutschlands feine Adressen

Für die deutsche Steelcase war 1998 ein Meilenstein ­ seither gehört die über hundert Jahre alte Werndl AG zur fast hundert Jahre alten Steelcase Inc. Seit dieser Zeit hat sich Werndl weiterentwickelt, ist zu einem wichtigen Teil der Steelcase-Familie geworden. So geschah dann im März 2004 der logische zweite Schritt: In Zukunft werden die deutschen Aktivitäten einheitlich unter der Marke Steelcase gebündelt. Werndl selbst bezeichnet ihn als "Hochzeit nach längerer Verlobungszeit³.

Die "Ehe³ wird schließlich mit der sukzessiven Integration der Werndl-Talente bei Steelcase ausgefüllt sein. Der Werndl-Spirit hat Steelcase, so sehen es beide Unternehmen, nämlich "ein wenig verändert³. Das Werndl-Produktportfolio ergänzt als Werndl-Kollektion die globale Steelcase-Palette.

Und inzwischen nehmen Werndl-Mitarbeiter Schlüsselpositionen innerhalb der internationalen Steelcase-Organisation ein. Im Geschäftsjahr 2003 betrug der Steelcase Werndl-Umsatz 138 Millionen Euro. Vertrieben werden die Systemmöbel über ein ausgedehntes Fachhandels-Netzwerk in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Steelcase Deutschland beschäftigt 700 Mitarbeiter im Headquarter in Rosenheim und im Werk Durlangen. Die beiden Produktionsstätten sind als Kompetenzzentren für Tisch- und Sitzmöbel (Rosenheim) und für Korpusmöbel (Durlangen) ausgebaut. Rosenheim verfügt über eine Produktionsfläche von 24.000 Quadratmetern. Täglich können hier im Schnitt 2000 Schreibtische und 300 Stühle gefertigt werden. Gut 30.000 Quadratmeter beträgt die Produktionsfläche in Durlangen. Hier lassen sich pro Tag 1.600 Korpusmöbel fertigen.

Zu den deutschen Referenzen gehören Aral, Audi und BASF, VW, Vodafone und Siemens, BMW, DaimlerChrysler, Ford, Peugeot, Hoechst und zahlreiche andere feine Adressen.

Steelcase strukturiert die Welt der Arbeit neu und sorgt gleichzeitig für den Schadenfreiheitsrabatt der verwendeten Arbeitsmittel. Gibt es für so etwas passendere Adjektive als "Home of Roses³ und "Großartiges Rapids³?

Gibt es nicht!
Facts:
Infos Steelcase Werndl AG
Telefon 0 80 31/4 05-0
Web www.steelcase-werndl.de
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