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07.02.2024 INTERBODEN stellt Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung

Dss im Bau befindliche Quartier maxfrei in Düsseldorf Derendorf (Archivfoto). Fotocredit: bloomimages
Der Immobilienentwickler INTERBODEN will sich im Zuge eines Eigenverwaltungsverfahrens konsolidieren. Beim Amtsgericht Düsseldorf als zuständigem Insolvenzgericht wurde heute ein entsprechender Antrag für die INTERBODEN GmbH & Co. KG, Dachgesellschaft der INTERBODEN Gruppe, gestellt. Für die INTERBODEN Innovative Gewerbewelten GmbH & Co. KG sowie die INTERBODEN Innovative Lebenswelten GmbH & Co. KG hat die jeweilige Geschäftsführung Regelinsolvenzverfahren beantragt.

Ziel ist es, das familiengeführte Unternehmen weiterzuführen und sämtliche im Bau befindlichen Projekte fertigzustellen. Die Gesellschafterfamilie unterstützt den Sanierungskurs, bei dem die Geschäftsführung von den Sanierungsexperten von ATN Rechtsanwälte unterstützt wird.

Dr. Thomas Götzen, geschäftsführender Gesellschafter von INTERBODEN erklärte dazu: „Unser Ziel ist es, so viele Arbeitsplätze und auch Vermögenswerte wie möglich in dieser anhaltend herausfordernden Phase am Immobilienmarkt zu erhalten und der Gruppe eine nachhaltig auskömmliche Zukunft zu sichern. Dazu haben wir uns die notwendige Expertise eingeholt und sind mit unserem engagierten Team von INTERBODEN gut aufgestellt, um unsere Projekte auch erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Das ist für uns sowie für alle Beteiligten, einschließlich unserer Finanzierungspartner, von höchster Bedeutung. Wir sind davon überzeugt, dass uns dieser notwendige, wirtschaftliche Befreiungsschlag gelingt.“

Die anhaltende Gemengelage aus steigenden Bau-, Finanzierungs- und Lebenshaltungskosten belastet die Immobilienbranche seit rund zwei Jahren. Für ein Familienunternehmen wie INTERBODEN dauert die Phase der ausgesprochen geringen Nachfrage länger als erwartet, während das Unternehmen gleichzeitig Liquidität benötigt, um Projekte umzusetzen. Der Investmentmarkt ist seit knapp zwei Jahren wie eingefroren, seit über einem Jahr bleiben Transaktionen – insbesondere Verkäufe – aus. Entspannung oder gar Normalisierung der Marktlage ist indes nicht eingetreten.

„Als mittelständisch geprägter Projektentwickler haben wir dem Druck aus Zinsentwicklungen, Materialkosten und stark verlangsamtem Absatz lange standgehalten. Bis Sommer 2023 hatten wir bereits diverse Maßnahmen ergriffen, um innerhalb der Gruppe unsere werthaltigen und wertbeständigen Objektgesellschaften vor diesen kritischen Trends zu schützen: Wir haben Kapital der Gesellschafterfamilie in die Hand genommen, Sach- und Personalkosten angepasst und unsere Akquisitionstätigkeiten bis auf Weiteres auf Eis gelegt“, so der geschäftsführende Gesellschafter Dr. Thomas Götzen.

Um der Komplexität des Verfahrens gerecht zu werden, wird INTERBODEN von einem Team um die Sanierungs- und Restrukturierungsexperten Dr. Marc d’Avoine, Ignacio Ordejón und Paul Michels aus der Kanzlei ATN Rechtsanwälte beraten. „Das Eigenverwaltungsverfahren ist ein in der Praxis bewährtes Instrument zur Beseitigung von Krisensituationen und zur nachhaltigen Sanierung von Unternehmen. In den kommenden Wochen werden wir Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten und insbesondere den Finanzierern führen und unsere Pläne zur Sanierung der Gruppe vorantreiben.“, erläutert RA Dr. Marc d’Avoine die nächsten Schritte.

INTERBODEN steht im Markt für Innovation und gilt als Pionier in Sachen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der Immobilienbranche. Zudem steht das Unternehmen für eine solide Managementstruktur und erfolgreiche unternehmerische Aktivitäten. Und dies seit Gründung im Jahr 1950. Erst zuletzt wurde das Familienunternehmen von der Wirtschaftswoche beim Ranking der innovativsten Mittelständler auf dem 3. Platz gekürt. Das in der dritten Generation geführte Unternehmen gilt seit jeher als verlässlicher Partner für die öffentliche Hand und ist ein geschätzter Bauherr für Projektentwicklung und Bauträgergeschäft mit Visionen. Beispielhafte realisierte Projekte sind in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt das stadtbildprägende Quartier le flair, das Holzhybridgebäude The Cradle im Düsseldorfer Medienhafen sowie das im Bau befindliche Quartier maxfrei in Düsseldorf Derendorf.

„Dies ist ein bedeutender Schritt für die Zukunft unseres Familienunternehmens. Aber auch eine große Chance, gemeinsam mit unseren Finanzierungspartnern und neuen Investoren die erfolgreiche Firmengeschichte fortzuschreiben. In den kommenden Wochen und Monaten stehen uns die erforderlichen Sanierungsinstrumente zur Verfügung, um eine auskömmliche unternehmerische Zukunft gestalten zu können. Mit einer weiterhin engagierten Belegschaft, hochattraktiven Projekten und geeigneten Partnern werden wir die Krise überwinden“, ist Dr. Thomas Götzen überzeugt.























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