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29.11.2023 Hammer startet Die Schmiede – Produktives Stadtquartier in München

Fotocredit: UTA
Fotocredit: HAMMER | ROBERTNEUN
Das Preisgericht des Städtebaulichen Ideen- und Realisierungs-Wettbewerbs zur Quartiersentwicklung Frankfurter Ring 227 der Hammer AG hat zwei Sieger gekürt: Den ersten Preis für das städtebaulich-freiräumliche Konzept des Gesamtareals erhält das Architektur- und Stadtplanungsbüro UTA aus Stuttgart, in Kooperation mit bauchplan Landschaftsarchitekten aus München. Für den Realisierungsteil des Wettbewerbs, das Hochhaus, geht der 1. Preis an das Büro ROBERTNEUN Architekten, in Kooperation mit Lohrengel Landschaft, beide aus Berlin.

„Der Frankfurter Ring soll als Produktions- und Gewerbestandort erhalten bleiben und gleichzeitig fit für die Zukunft gemacht werden – grün, vielfältig und offen“, sagt Stadtbaurätin Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk, „mit dem ausgewählten städtebaulichen Entwurf von UTA mit bauchplan erfolgt hierfür ein gelungener Auftakt im Osten des Frankfurter Rings. Der Entwurf weist schlüssig nach, wie produzierendes Gewerbe, Büronutzungen und ein Hotel mit qualitätvollen öffentlichen Räumen kombiniert werden können. Die städtebauliche Konfiguration bietet einen großzügigen Platz mit einem 99 m hohen Hochhaus im Süden und ein vielfältiges Geflecht öffentlicher und halböffentlicher Räume, die eine kleinteilige Entwicklung begünstigen.“

Zusammengehalten werde all dies über eine Gartenfuge übers gesamte Gebiet, die perspektivisch den gesamten Frankfurter Ring prägen solle – von der A9 im Osten bis zur Moosacher Straße im Westen. „Mit dem Entwurf von ROBERTNEUN Architekten mit Lohrengel Landschaft für das Hochhaus gelingt es, eine passende Antwort für den Ort zu finden, die alle Anforderungen an zeitgemäßes Bauen mit einem post-industriellen Charme verbindet.“

Wegen der hohen Qualität der Siegerentwürfe empfiehlt das Preisgericht dem Bauherrn, in der weiteren Bearbeitung die beiden doch unterschiedlichen Ansätze gemeinsam mit den prämierten Büros und dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung in Einklang zu bringen. „Eine Herausforderung, die verspricht, zu einem herausragenden Ergebnis an diesem durch seine Industrievergangenheit geprägten Ort zu führen“, sagte Preisgerichtsvorsitzender Stefan Behnisch. Die Ergebnisse des Wettbewerbs dienen im nächsten Schritt als Grundlage für den Bebauungsplan. Jetzt startet das B-Planverfahren. Der Baubeginn ist frühestens 2026 geplant.

Multifunktionales produktives Stadtquartier

Auf dem 5,6 ha großen Areal am Frankfurter Ring 227 wurde seit jetzt fast einem Jahrhundert hauptsächlich Metall verarbeitet – für die Zukunft ist hier ein Gewerbe-, Büro- und Hotel-Standort mit Gastronomie und Einzelhandel geplant, der Unternehmen insbesondere aus der Automotive-, IT-, Life Science-, Medien- und Modebranche sowie aus Forschung & Entwicklung ein wachstumsförderndes Zuhause bieten wird.

Bewusst mit Bezug auf die bisherige industrielle Nutzung als Präzisionsschmiede, wird Münchens erstes produktives Stadtquartier „Die Schmiede“ heißen – und damit die Entwicklung des Frankfurter Rings vorantreiben und auf die nächste Stufe heben. Das multifunktionale Stadtquartier wird die hohen Anforderungen an flexible Arbeitswelten erfüllen. So gehört zur DNA des neuen Standorts auch die Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Arbeits- und Lebensbedingungen. Insgesamt wird das Quartier zukünftig Raum für ca. 3.200-3.500 Arbeitsplätze bieten.

„Unternehmen in München erhalten mit der ‚Schmiede‘ einen attraktiven Standort, um sich weiterentwickeln und wachsen zu können“, sagt Hans Hammer, Vorstandsvorsitzender des Vorhabenträgers Hammer AG, „mit der ‚Schmiede‘ stellen wir die dringend notwendige urbane Verbindung von Gewerbe, Produktion und Büro in einem Quartier dar – ausgestattet mit nachhaltiger Technik, einem ganzheitlichen Mobilitätskonzept und kurzen Wegen. Das Stadtquartier ‚Schmiede‘ kombiniert Produktion, Gewerbe, Forschung, Entwicklung, Dienstleistung und Nahversorgung in einer gänzlich neuen Form – fit für die Zukunft.“

In der „Schmiede“ entstehen auf insgesamt ca. 160.000 m2 Geschossfläche mindestens
40.000 m2 Gewerbe A-Flächen, insbesondere für Werkstätten, Produktion, Forschung und Entwicklung. Weitere ca. 90.000 m2 sind vorgesehen für Gewerbe B-Flächen, also Büronutzung, sowie jeweils 15.000 m2 für ein Hotel und für öffentliche Nutzungen / Nahversorgung.

Stimmig mit dem Rahmenplan zum „Gewerbeband Nord“

Die „Schmiede“ ist Teil des Gewerbebandes zwischen Frankfurter Ring und DB-Nordring, das sich von der Ungererstraße (A9) im Osten bis zum Olympiagelände im Westen erstreckt. Dieses Gewerbeband stellt eines der großen, organisch wachsenden gewerblichen Entwicklungs- und Zukunftspotentiale der Münchner Stadtentwicklung dar. Der Münchner Stadtrat hat dafür Anfang März 2023 die Rahmenplanung für die Gewerbestandorte entlang des Frankfurter Rings mit präzisen Entwicklungszielen beschlossen. Eine der Zielsetzungen ist die „Gartenfuge“ mit „Slow Mobility“-Funktion, die sich auch durch das neue Quartier ziehen und als übergeordnete Grünverbindung für den Fuß- und Radverkehr alle künftigen Entwicklungen im Gewerbeband Nord verbinden soll.

Ein attraktiver Städtebau, moderne Architektur, qualitativ hochwertige Grün- und Freiräume und verschiedene Orte zur öffentlichen Nutzung werden die Aufenthaltsqualität erhöhen und damit auch die gute Nachbarschaft am Frankfurter Ring stärken.

Zukunftsfähigkeit und Resilienz durch Flexibilität

Die „Schmiede“ wird alles „an Bord“ haben, was Digitalisierung und moderne Arbeitswelt erfordern: die technischen Voraussetzungen, Raum für Kreativität, Inspiration und Dialog und arbeitsplatznahe Dienstleistungen. Diese Mischung erfüllt die wachsenden Ansprüche der Nutzer. Ziel ist, dass die Schmiede auch auf lange Sicht zukunftsfähig ist und sich verändernden Nutzeranforderungen anpassen kann.

Gestapelte Gewerbe-Funktionen

Die Gebäude werden so konzipiert, dass unterschiedliche Funktionen flexibel „gestapelt“ werden können. Das heißt beispielsweise: Produktion im Erdgeschoss und Büros in den Obergeschossen. Dadurch können Unternehmen aus verschiedensten Branchen Synergien schaffen und sich optimale Arbeitsabläufe sichern. So wird die „Schmiede“ Produktions-unternehmen die Chance bieten, am Frankfurter Ring weiterhin exzellenten Raum für ihr Wachstum zu finden. Natürlich entsteht hier auch viel Platz für die Kreativwirtschaft.

Eine vielseitige Quartiersversorgung umfasst Gastronomie, Café, Einzelhandel, Fitness und weitere Dienstleistungen für den täglichen Bedarf – all dies steht auch den Nachbarn zur Verfügung.

Mobilität wird in der „Schmiede“ großgeschrieben

So werden bedarfsgerechte Mobilitätsangebote und die effiziente Anbindung an den ÖPNV einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Verkehrsbelastung im Straßennetz zu reduzieren – beispielsweise durch Car Sharing-Angebote, neue Fahrrad- und Fußverbindungen und ein flexibles Stellplatzmanagement. Dies etabliert Gemeinschaftsangebote für die Mobilitätswelt von morgen. Auch in Sachen ÖPNV wird am Frankfurter Ring in den kommenden Jahren viel passieren: So soll die Tramlinie 23 von der Haltestelle „Schwabing Nord“ über die Bayernkaserne / Neufreimann bis zum Kieferngarten in Freimann erweitert werden. Zudem wird der Eisenbahn-Nordring ausgebaut und für den Personenverkehr genutzt werden können – mit der S-Bahn zum Beispiel bis zum Europark.

Denkmalgebäude von 1924, Hochhaus und zentraler Platz bilden das „Herz der Schmiede“

Das denkmalgeschützte ehemalige Verwaltungsgebäude des Bayerischen Leichtmetallwerks aus dem Jahr 1924 wird behutsam in die Architektur des Quartiers integriert.

Standortprägend wird ein Hochhaus sein … 99 m hoch mit 26 Etagen. Hier entstehen Büro- und Co-Working-Flächen sowie öffentlich zugängliche Nutzungen wie Gastronomie und Fitness.

Gelebte Nachhaltigkeit

Die „Schmiede“ wird ein möglichst klimaneutrales Stadtquartier werden und einen hohen Anteil an erneuerbaren Energien einsetzen. Genutzt werden z.B. Dach- und Fassadenflächen für Photovoltaik sowie Abwärme aus dem nahen Abwasserkanal für die Wärmeversorgung des Quartiers.

Zusammengefasst: Die „Schmiede“ realisiert die städtebaulichen und freiraumplanerischen Ziele des Leitbildes eines produktiven Stadtquartiers.

- So entsteht ein zukunftsorientierter, lebendiger und facettenreicher Arbeitsplatzstandort, der Gewerbe A- und Gewerbe B-Flächen klug kombiniert.
- Entwickelt wird ein übergeordnet wirksamer, öffentlich zugänglicher urbaner Stadtplatz mit hoher Aufenthaltsqualität und Angebotsvielfalt
- sowie eine öffentliche, barrierefreie Durchwegung in Ost-West Richtung.
- Berücksichtigt werden die Belange des Arten- und Biotopschutzes,
- Begrünungen im Freiraum und auf Gebäudedächern reduzieren die bioklimatischen Belastungen.
- Deutlich reduziert werden der motorisierte Individualverkehr und der Versiegelungsgrad.
- Zur Vorsorge vor Starkregenereignissen kommt das Schwammstadt-Prinzip zur Anwendung.

Öffentliche Ausstellung

Die Entwürfe aller zehn Wettbewerbsteilnehmer werden in der Zeit von Mittwoch, 29.11., bis Samstag, 2.12., öffentlich ausgestellt, vor Ort am Frankfurter Ring 227, Zugang von der Freimanner Bahnhofsstraße. In der Zeit vom 29.11. bis zum 1.12.2023 sind die Öffnungszeiten von 15:00 – 19:00 Uhr, am Samstag, 2.12.2023, von 10:00 – 18:00 Uhr.

Im Anschluss werden die Ergebnisse des Wettbewerbs von Dienstag, 5.12., bis einschließlich Freitag, 15.12.2023, in den Räumen 017 und 018 des Referats für Stadtplanung und Bauordnung in der Blumenstraße 28b zu sehen sein. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 8:00 bis 20:00 Uhr geöffnet.

















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