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10.05.2024 Offene Immobilienfonds: Rückenwind für die Energiewende

Das Jahressteuergesetz 2024 soll das Anlagespektrum für Investments in grüne Energie erweitern. Offene Immobilienfonds spielen eine Schlüsselrolle. Im Webinar erläutern Experten von Commerz Real, Tilia und Quarterback Immobilien die Hintergründe.

Die Möglichkeiten, in erneuerbare Energien zu investieren, waren für offene Immobilien- und für Infrastrukturfonds bislang begrenzt. Die Rechtslage war kompliziert, was das Anlagespektrum reduzierte. Mit dem Zukunftsfinanzierungsgesetz wollte die Bundesregierung dies ändern. Es sollte offenen Immobilienfonds zum Beispiel ermöglichen, künftig bis zu 15 Prozent ihres Immobilienvermögens in Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien zu investieren, diese selbst zu betreiben und den so gewonnenen Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen. Aufgrund steuerrechtlicher Bedenken wurde dieser Passus im Gesetz kurzfristig gestrichen. Ein neuer Anlauf, eine entsprechende Regelung einzuführen, soll nun im Jahressteuergesetz erfolgen, das bald erwartet wird.

Die neuen Möglichkeiten könnten die Energiewende beschleunigen und die Dekarbonisierung vorantreiben. Institutionellen Investoren ermöglicht es, Portfolios zu diversifizieren und neue Renditepotenziale zu erschließen. Im Webinar spricht Sonja Knorr, Chef-Analystin für alternative Investments bei Scope, mit drei Experten über Herausforderungen und Chancen, die sich im Asset Management, in der Projektentwicklung und in der Energieberatung vor diesem Hintergrund ergeben.

Nächste Evolutionsstufe für Immobilienfonds

Mit dem Infrastruktur- ELTIF (European Long Term Investment Fund) klimaVest hat die Commerz Real ein Pionierprodukt geschaffen. Das Portfolio umfasst mehr als 42 Solar- und Windparks europaweit. Laut Mario Schüttauf, Geschäftsführer des Asset Managers, könnte auch die Anlageklasse der Immobilienfonds künftig stark durch die neuen gesetzlichen Möglichkeiten profitieren. „Sie ebnen den Weg für ganzheitlich vernetzte Quartierskonzepte, die Wohn- oder Gewerbeimmobilien mit angebundener Stromproduktion zusammenbringen“, so der Experte. Für solche Objekte seien Mieter bereit, tiefer in die Taschen zu greifen. Klimaneutral zertifizierte Gebäude können pro Quadratmeter fünf bis zehn Prozent höhere Mieten einbringen. Bisher sind sie am Markt eher eine Rarität.

Dies möchte Tarik Wolf, CEO und Gründer der Quarterback Immobilien AG, ändern. Als Projektentwickler kümmert er sich mit seinem Team um Grundstückbeschaffung, Bau, Genehmigungen und Planung, bis am Ende ein fertiges Produkt entsteht. „Uns geht es darum, die beiden Welten Immobilien-Projektentwicklung und regenerative Energien konsequent zusammen zu denken und verschmelzen zu lassen“, meint Wolf. Bisher liegt der Fokus vor allem auf dem Bereich Photovoltaik. Aktuell seien bereits zahlreiche Gigawatt angebunden und warteten darauf, ausgeliefert werden zu können.

Neue Herausforderungen, neue Geschäftsfelder

Mit einer Erweiterung der Investmentmöglichkeiten würde eine sinnvolle Zusammenführung von Immobilien und regenerativer Energieversorgung bei Immobilienfonds vorangetrieben. Es könnte aber auch neue Herausforderungen für Fondsmanager mit sich bringen, meint Christophe Hug, Geschäftsführer und Gründer der Energieberatungsfirma Tilia GmbH. Es kommt dabei ganz auf den Investment Case an. „Beim Erwerb einer Windkraft- oder Solaranlage sollte sich der Investor mit dem Strommarkt und -handel beschäftigen“, sagt er. Wird die eigene Energieproduktion nämlich nicht internalisiert, findet die Bepreisung am Markt statt. Vor diesem Hintergrund könnten neue Geschäftsfelder entstehen, die Investoren und Bestandshaltern Managementaufgaben abnehmen.



























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